Herr Häberli, warum benötigt das Limmattal ein neues Unterwerk?
Wir verzeichneten über die vergangenen Jahre im Limmattal generell starke Lastzunahmen. Zukünftig wird der Energiebedarf durch die Limmattalbahn und die Ansiedlung eines Rechenzentrums in der Region zusätzlich stark getrieben. Das Unterwerk Schlieren, welches bisher die Region mit Energie versorgte, muss daher entlastet werden. Seine Kapazität würde schon bald nicht mehr ausreichen.
Welche Gemeinden werden neu durch das Unterwerk Oberengstringen versorgt?
Neu werden Ober- und Unterengstringen, Weiningen und Teile von Schlieren vom Unterwerk Oberengstringen versorgt.
Wie ist es im Netz eingebunden?
Ein Unterwerk ist immer durch zwei unabhängige Leitungen ans Hochspannungsnetz angeschlossen. Dies stellt sicher, dass die Region auch dann mit Strom versorgen kann, wenn eine Leitung ausfällt oder ein Transformator ausgeschaltet werden muss. Zurzeit ist die Anlage erst übers Unterwerk Schlieren am 110-Kilovolt-Netz der Axpo angebunden. Dies durch eine Kabelleitung, die im Boden unter der Limmat hindurchführt. Anfangs 2021 erfolgt dann der Zweitanschluss ab Regensdorf ans Hochspannungsnetz der Axpo.
Wie gross ist das Risiko eines solchen Transformatorausfalls?
Sehr gering. Trotzdem kommt es immer mal wieder vor, dass der Schutzmechanismus auslöst. Darum sind auch die Trafos jeweils mindestens doppelt vorhanden. In diesem Fall sind es zwei 40-Megawatt-Transformatoren. Beide laufen im Normalbetrieb mit höchstens der halben Leistung. Wenn dann ein Trafo kurzfristig ausfällt, übernimmt der andere sofort die volle Last. Darum bemerkt man einen solchen Ausfall als Endverbraucher in der Regel auch nicht.