Zukunftsvision mit offenen Fragen
Es bleibt spannend – auch bei der Frage, wohin die Reise dieses innovativen Transportsystems in Zukunft gehen wird. Finales Ziel ist es, ein Hyperloop-System zu bauen, das Passagiere innerhalb Europas mit Höchstgeschwindigkeit effizient transportiert. «Es ist eine wichtige Lösung, um Flugzeuge zumindest innereuropäisch als Transportmittel zu ersetzen», sagt Carl Brander. Der Zeithorizont ist noch lang, man geht von weiteren 15 bis 20 Jahren aus, bis das System technisch einsatzbereit sein könnte. Die grösste Herausforderung: Es braucht Staaten, die Geld in den Bau der aufwendigen Infrastruktur investieren können und wollen. Und alle müssen sich auf internationale Normen einigen. Aktuell diskutiert man noch immer, welchen Durchmesser die Röhre haben soll. Doch es gibt Anlass zu Hoffnung: Das Joint Technical Committee JTC 20, gegründet vom European Committee for Standardization (CEN) und dem European Committee for Electrotechnical Standardization (Cenelec) befasst sich mit der Definition dieser Normen. Eine Einigung könnte bereits in den nächsten zwei Jahren erfolgen.
Wir haben die Freiheit, zu forschen, ohne den Zwang, dass wir kommerziell erfolgreich sein müssen
Bis es so weit ist, wird in Dübendorf mit Hochdruck weiter geforscht und entwickelt. In den nächsten Jahren sicher weiterhin als studentisches Team, denn: «Wir haben die Freiheit, zu forschen, ohne den Zwang, dass wir kommerziell erfolgreich sein müssen.» Doch es ist durchaus im Rahmen des Möglichen, dass aus Swissloop dereinst ein erfolgreiches Start-up werden könnte. Professionelles Arbeiten ist für die Studentinnen und Studenten schon heute selbstverständlich. Am Ende des Jahres verfassen die Ingenieure einen rund 600 Seiten langen Bericht, um ihr Wissen an den nächsten Jahrgang weiterzugeben. Zudem kommen beim Start des neuen Teams auch immer Ehemalige, um ihre Erfahrungen weiterzugeben. Oder sie hängen, wie Carl Brander, ein weiteres Jahr als Teamleader an.