Klein, aber oho

Wieviel Auto braucht man wirklich im Alltag? Die Antwort auf diese Frage ist der Microlino, sagt Wim Ouboter. Ein Besuch bei einem Familienunternehmen mit starken Visionen, viel Leidenschaft und einer grossen Portion Spieltrieb.

Irene M. Wrabel
16. November 2022
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Fotos: Herbert Zimmermann

Das Micro Brandhouse in Meilen präsentiert sich lässig und urban. Die ehemalige Industriehalle ist sozusagen das Schaufenster der Micro Mobility Systems AG. Fast wähnt man sich in einem hippen Zürcher Start-up. Doch das täuscht. Hinter Microlino steht das Unternehmen, das bereits in den 1990-ern dem Tretroller zum weltweiten Siegeszug verholfen hat. Mit ihrem jüngsten Coup, dem Elektrokleinfahrzeug Microlino jedoch haben Gründer Wim Ouboter und seine beiden Söhne Merlin und Oliver nun ein neues Kapitel in der Firmengeschichte aufgeschlagen. «Wir sind davon überzeugt, dass mehr als die Hälfte der heute zurückgelegten Strecken mit dem Microlino zurückgelegt werden können», sagt Wim Ouboter.

Das Micro Brandhouse in Meilen präsentiert sich lässig und urban. Die ehemalige Industriehalle ist sozusagen das Schaufenster der Micro Mobility Systems AG. Fast wähnt man sich in einem hippen Zürcher Start-up. Doch das täuscht. Hinter Microlino steht das Unternehmen, das bereits in den 1990-ern dem Tretroller zum weltweiten Siegeszug verholfen hat. Mit ihrem jüngsten Coup, dem Elektrokleinfahrzeug Microlino jedoch haben Gründer Wim Ouboter und seine beiden Söhne Merlin und Oliver nun ein neues Kapitel in der Firmengeschichte aufgeschlagen. «Wir sind davon überzeugt, dass mehr als die Hälfte der heute zurückgelegten Strecken mit dem Microlino zurückgelegt werden können», sagt Wim Ouboter.

Über die Microlino AG

Die Micro Mobility Systems AG mit Hauptsitz in Küsnacht ZH wurde 1996 von Wim Ouboter gegründet. Weltweite Bekanntheit erlangte das Unternehmen mit einem Tretroller, dem Micro Scooter. Ziel von Micro war und ist es, urbane Mobilität praktisch und zeitsparend zu machen. Unter dem Markennamen micro® bietet das Unternehmen heute Mobilitätsgeräte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Die Produkte werden in über 80 Ländern weltweit vermarktet.

Die jüngste Entwicklung ist der Microlino, ein elektrisches Kleinfahrzeug, das optisch inspiriert ist von den Kabinenrollern der 50iger Jahre, wie zum Beispiel der Isetta. Konzipiert ist der Microlino als Zweitwagen für Kleindistanzen im Alltag. Noch in diesem Jahr sollen 550 Fahrzeuge produziert und ausgeliefert werden, für 2023 ist eine Kapazität von 5000 Exemplaren geplant. Langfristig sollen maximal 15'000 Fahrzeuge pro Jahr produziert werden.

microlino-car.com

Die Micro Mobility Systems AG mit Hauptsitz in Küsnacht ZH wurde 1996 von Wim Ouboter gegründet. Weltweite Bekanntheit erlangte das Unternehmen mit einem Tretroller, dem Micro Scooter. Ziel von Micro war und ist es, urbane Mobilität praktisch und zeitsparend zu machen. Unter dem Markennamen micro® bietet das Unternehmen heute Mobilitätsgeräte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Die Produkte werden in über 80 Ländern weltweit vermarktet.

Die jüngste Entwicklung ist der Microlino, ein elektrisches Kleinfahrzeug, das optisch inspiriert ist von den Kabinenrollern der 50iger Jahre, wie zum Beispiel der Isetta. Konzipiert ist der Microlino als Zweitwagen für Kleindistanzen im Alltag. Noch in diesem Jahr sollen 550 Fahrzeuge produziert und ausgeliefert werden, für 2023 ist eine Kapazität von 5000 Exemplaren geplant. Langfristig sollen maximal 15'000 Fahrzeuge pro Jahr produziert werden.

microlino-car.com

Der Microlino
Mit ihrem jüngsten Coup, dem Elektrokleinfahrzeug Microlino haben die Gründer ein neues Kapitel in der Firmengeschichte aufgeschlagen.

Erfolgsgeschichte Scooter

Mobilität neu zu denken – oder zumindest neue Ansätze dafür zu entwickeln – scheint Wim Ouboters Lebensthema zu sein. Der Scooter ist seine Antwort auf folgendes Problem: «Zu weit zum zu Fuss gehen, zu nah, um das Velo rauszuholen.» Klein, faltbar und leicht transportierbar sollte er sein. Seinen selbst entwickelten Klapproller wollte er ursprünglich in Europa produzieren, fand dazu jedoch keinen geeigneten Partner. «Bei diesen Sporting Goods ist nun mal die Lieferkette in China, das war auch damals schon so», weiss Oliver. Wim wurde dann in Taiwan fündig. «Doch dort bestand man darauf, auch den chinesischen Markt zu integrieren», erzählt der umtriebige Unternehmer. Das war der Beginn der Erfolgsgeschichte. «Zu Beginn arbeiteten 500 Menschen in der Produktion, nach etwas mehr als einem Jahr waren es bereits 15'000!» Dort wurden schliesslich pro Tag 80'000 Scooter produziert.

Merlin und Oliver sind mit dem Scooter gross geworden – und waren schnell auch ins Geschäft integriert: «Wir waren sozusagen die Versuchskaninchen, wir haben alles ausprobiert» erzählt Merlin, nicht ohne Stolz. «Wir sind in dem Boom aufgewachsen, das hat uns sehr geprägt.» Wim schätzte das. «Ich habe sie immer nach ihrer Meinung gefragt und ihr Feedback auch ernst genommen.» – «In dem Alter ist man eben auch sehr ehrlich», fällt ihm Oliver lachend ins Wort. Genossen haben die Brüder dieses Umfeld sehr: «Wir waren die Heros in der Schule», sagt Merlin. «Und auch heute ist es noch immer spannend, wenn man im Kollegenkreis davon erzählt. Es gibt in der Schweiz wirklich kaum jemand, der Micro nicht kennt.»

Erfolgsgeschichte Scooter

Mobilität neu zu denken – oder zumindest neue Ansätze dafür zu entwickeln – scheint Wim Ouboters Lebensthema zu sein. Der Scooter ist seine Antwort auf folgendes Problem: «Zu weit zum zu Fuss gehen, zu nah, um das Velo rauszuholen.» Klein, faltbar und leicht transportierbar sollte er sein. Seinen selbst entwickelten Klapproller wollte er ursprünglich in Europa produzieren, fand dazu jedoch keinen geeigneten Partner. «Bei diesen Sporting Goods ist nun mal die Lieferkette in China, das war auch damals schon so», weiss Oliver. Wim wurde dann in Taiwan fündig. «Doch dort bestand man darauf, auch den chinesischen Markt zu integrieren», erzählt der umtriebige Unternehmer. Das war der Beginn der Erfolgsgeschichte. «Zu Beginn arbeiteten 500 Menschen in der Produktion, nach etwas mehr als einem Jahr waren es bereits 15'000!» Dort wurden schliesslich pro Tag 80'000 Scooter produziert.

Merlin und Oliver sind mit dem Scooter gross geworden – und waren schnell auch ins Geschäft integriert: «Wir waren sozusagen die Versuchskaninchen, wir haben alles ausprobiert» erzählt Merlin, nicht ohne Stolz. «Wir sind in dem Boom aufgewachsen, das hat uns sehr geprägt.» Wim schätzte das. «Ich habe sie immer nach ihrer Meinung gefragt und ihr Feedback auch ernst genommen.» – «In dem Alter ist man eben auch sehr ehrlich», fällt ihm Oliver lachend ins Wort. Genossen haben die Brüder dieses Umfeld sehr: «Wir waren die Heros in der Schule», sagt Merlin. «Und auch heute ist es noch immer spannend, wenn man im Kollegenkreis davon erzählt. Es gibt in der Schweiz wirklich kaum jemand, der Micro nicht kennt.»

Neue Ansätze in der Mobilität zu entwickeln, das treibt Microlino-Gründer Wim Ouboters an.
Seine Söhne Oliver und...
Merlin sind heute als Finanzchef und Marketingleiter längst Teil der Firma.

Geschäftstüchtiger Nachwuchs

Mit den Scootern sind die beiden Jungen auch in den Skatepark. «Da wurde man noch schräg angeschaut von den Skateboardern.» Allerdings mussten sie schnell feststellen, dass die Gefährte dafür nicht konzipiert waren. Das Tüftlergen ihres Vaters haben sie offensichtlich geerbt, denn «wir haben dann ein Umbaukit entwickelt.» Vater Wim beobachtete die Geschäftstüchtigkeit seiner beiden Söhne mit Wohlwollen. Aber er wollte auch, dass die beiden auf dem Boden bleiben und lernen, was hinter einem solchen Unternehmen steckt. Und so stellte er ihnen dann das verwendete Material in Rechnung. Dafür erntete er natürlich grosse Verwunderung bei den beiden Teenagern. Doch Wim blieb hart: «Ich hatte ihnen das geliefert und sie haben damit Business gemacht. Sie sollten verstehen, dass das Geld kostet.»

Auch andere Herausforderungen hielt er nicht fern von den beiden. Die Tatsache, dass die Scooter in China produziert wurden, wurde in der Öffentlichkeit oft kritisch hinterfragt. «Merlin wurde damals in der Schule gefragt, ob es in China nicht auch Kinderarbeit gebe bei der Micro-Produktion», erinnert sich Wim. «Ich sagte ihm dann, er solle mal mit nach China in die Fabrik kommen und sich sebst ein Bild davon machen.» Das konnte er guten Gewissens vorschlagen, denn Wim legte von Anfang an Wert darauf, dass die Bedingungen an den Produktionsstandorten gut sind. «Wir sind zertifiziert und überprüfen das auch ständig, das ist uns wichtig.» Gesagt, getan. Merlin begleitete den Vater auf einer Reise zu einer Produktionsstätte in China und hielt nach der Reise vor seiner Klasse ein Referat.

Geschäftstüchtiger Nachwuchs

Mit den Scootern sind die beiden Jungen auch in den Skatepark. «Da wurde man noch schräg angeschaut von den Skateboardern.» Allerdings mussten sie schnell feststellen, dass die Gefährte dafür nicht konzipiert waren. Das Tüftlergen ihres Vaters haben sie offensichtlich geerbt, denn «wir haben dann ein Umbaukit entwickelt.» Vater Wim beobachtete die Geschäftstüchtigkeit seiner beiden Söhne mit Wohlwollen. Aber er wollte auch, dass die beiden auf dem Boden bleiben und lernen, was hinter einem solchen Unternehmen steckt. Und so stellte er ihnen dann das verwendete Material in Rechnung. Dafür erntete er natürlich grosse Verwunderung bei den beiden Teenagern. Doch Wim blieb hart: «Ich hatte ihnen das geliefert und sie haben damit Business gemacht. Sie sollten verstehen, dass das Geld kostet.»

Auch andere Herausforderungen hielt er nicht fern von den beiden. Die Tatsache, dass die Scooter in China produziert wurden, wurde in der Öffentlichkeit oft kritisch hinterfragt. «Merlin wurde damals in der Schule gefragt, ob es in China nicht auch Kinderarbeit gebe bei der Micro-Produktion», erinnert sich Wim. «Ich sagte ihm dann, er solle mal mit nach China in die Fabrik kommen und sich sebst ein Bild davon machen.» Das konnte er guten Gewissens vorschlagen, denn Wim legte von Anfang an Wert darauf, dass die Bedingungen an den Produktionsstandorten gut sind. «Wir sind zertifiziert und überprüfen das auch ständig, das ist uns wichtig.» Gesagt, getan. Merlin begleitete den Vater auf einer Reise zu einer Produktionsstätte in China und hielt nach der Reise vor seiner Klasse ein Referat.

An der Entwicklung des Microlino war die gesamte Familie Ouboter beteiligt.

Das erste gemeinsame Projekt

Abgeschreckt hat das weder Merlin noch Oliver – im Gegenteil. «Natürlich hatten wir schon als Kinder immer wieder darüber nachgedacht, in Vaters Fussstapfen zu treten, aber erst mit dem Microlino nahm das konkret Gestalt an», sagt Oliver. Bei der Entwicklung des Microlino waren beide mit im Boot. Nun aber nicht mehr als halbwüchsige Tüftler, sondern als vollwertige Geschäftspartner mit eigenen Aufgabengebieten.

Ich habe in dem Projekt so viel praktische Erfahrung gewonnen, das hätte ich im Studium nicht gelernt

Wims Bedingung: «Ihr müsst während des Studiums mitmachen und danach in die Firma einsteigen.» So geschah es dann auch. Oliver studierte Betriebswirtschaft in St. Gallen und ist heute Finanzchef bei Microlino. Merlin studierte Designmanagement, kam jedoch zeitlich immer mehr in Konflikte, als das Projekt Fahrt aufnahm. Sein Bruder riet ihm dazu, das Studium abzubrechen. «Du hast ihn dazu gebracht», unterbricht Wim trocken. Merlin tat es, doch vor allem die Mutter war nicht begeistert. Bereut hat er den Schritt aber nie. «Ich habe in dem Projekt so viel praktische Erfahrung gewonnen, das hätte ich im Studium nicht gelernt», sagt Merlin. Er ist heute zuständig für das Marketing. Microlino ist im Kern ein Familienbetrieb, dazu gehört auch die Ehefrau und Mutter. Sie kümmert sich um die Finanzen, möchte ansonsten aber im Hintergrund bleiben. Den Enthusiasus ihrer drei Männer teilt sie nur bedingt, sagt Wim: «Manchmal wird es ihr schon zuviel, wenn wir drei ständig über den Microlino diskutieren.».

Gemeinsam starteten die Ouboters in das Abenteuer Microlino. Ziel war es, ein Fahrzeug zu entwickeln, das als kleines Zweitauto für kürzere Distanzen dient. «Das Bedürfnis, sich individuell und wettergeschützt fortzubewegen, besteht nun einmal. Der Microlino eröffnet eine Möglichkeit, das mit einem möglichst kleinem CO2-Fussabdruck zu tun.» In einem Projekt in Zusammenarbeit mit der ZHAW wurden das Design und die technischen Spezifikationen entwickelt. In China liessen die Ouboters einen Prototyp herstellen. 2016 wurde dieser erste Microlino dann auf dem 86. Genfer Auto-Salon vorgestellt und sorgte gleich für Furore. Optisch erinnert der Microlino stark an die legendäre BMW Isetta, damals auch liebevoll Knutschkugel genannt. «Wir wollten etwas haben, das man vorzeigen konnte», sagt Merlin. «Für uns hatte das den Charakter einer Marktstudie. Wir schalteten eine einfache Website auf und nahmen uns vor, den Microlino zu produzieren, wenn wir 500 Reservationen haben.» Der Plan ging auf, die drei waren auf dem richtigen Weg. Doch dieser wurde dann erst einmal ziemlich steinig.

Das erste gemeinsame Projekt

Abgeschreckt hat das weder Merlin noch Oliver – im Gegenteil. «Natürlich hatten wir schon als Kinder immer wieder darüber nachgedacht, in Vaters Fussstapfen zu treten, aber erst mit dem Microlino nahm das konkret Gestalt an», sagt Oliver. Bei der Entwicklung des Microlino waren beide mit im Boot. Nun aber nicht mehr als halbwüchsige Tüftler, sondern als vollwertige Geschäftspartner mit eigenen Aufgabengebieten.

Ich habe in dem Projekt so viel praktische Erfahrung gewonnen, das hätte ich im Studium nicht gelernt

Wims Bedingung: «Ihr müsst während des Studiums mitmachen und danach in die Firma einsteigen.» So geschah es dann auch. Oliver studierte Betriebswirtschaft in St. Gallen und ist heute Finanzchef bei Microlino. Merlin studierte Designmanagement, kam jedoch zeitlich immer mehr in Konflikte, als das Projekt Fahrt aufnahm. Sein Bruder riet ihm dazu, das Studium abzubrechen. «Du hast ihn dazu gebracht», unterbricht Wim trocken. Merlin tat es, doch vor allem die Mutter war nicht begeistert. Bereut hat er den Schritt aber nie. «Ich habe in dem Projekt so viel praktische Erfahrung gewonnen, das hätte ich im Studium nicht gelernt», sagt Merlin. Er ist heute zuständig für das Marketing. Microlino ist im Kern ein Familienbetrieb, dazu gehört auch die Ehefrau und Mutter. Sie kümmert sich um die Finanzen, möchte ansonsten aber im Hintergrund bleiben. Den Enthusiasus ihrer drei Männer teilt sie nur bedingt, sagt Wim: «Manchmal wird es ihr schon zuviel, wenn wir drei ständig über den Microlino diskutieren.».

Gemeinsam starteten die Ouboters in das Abenteuer Microlino. Ziel war es, ein Fahrzeug zu entwickeln, das als kleines Zweitauto für kürzere Distanzen dient. «Das Bedürfnis, sich individuell und wettergeschützt fortzubewegen, besteht nun einmal. Der Microlino eröffnet eine Möglichkeit, das mit einem möglichst kleinem CO2-Fussabdruck zu tun.» In einem Projekt in Zusammenarbeit mit der ZHAW wurden das Design und die technischen Spezifikationen entwickelt. In China liessen die Ouboters einen Prototyp herstellen. 2016 wurde dieser erste Microlino dann auf dem 86. Genfer Auto-Salon vorgestellt und sorgte gleich für Furore. Optisch erinnert der Microlino stark an die legendäre BMW Isetta, damals auch liebevoll Knutschkugel genannt. «Wir wollten etwas haben, das man vorzeigen konnte», sagt Merlin. «Für uns hatte das den Charakter einer Marktstudie. Wir schalteten eine einfache Website auf und nahmen uns vor, den Microlino zu produzieren, wenn wir 500 Reservationen haben.» Der Plan ging auf, die drei waren auf dem richtigen Weg. Doch dieser wurde dann erst einmal ziemlich steinig.

Aufgeben ist keine Option

«Wir hatten einen Geschäftspartner in Deutschland, bei dem der Microlino ab 2019 gebaut werden sollte. Als dieser in Konkurs ging, drohte alles zu scheitern», erinnert sich Wim Ouboter. Es folgten langwierige Auseinandersetzungen, die schlussendlich beigelegt werden konnten. Drei Jahre harter Arbeit waren umsonst gewesen, das Projekt Microlino ging zurück an den Start. Doch Wim, Merlin und Oliver Ouboter liessen sich davon nicht entmutigen: «Wir haben tatsächlich nochmal neu angefangen, denn wir glaubten nach wie vor an den Microlino.» Im zweiten Anlauf klappte es dann.

Wir haben mit dem Scooter ein gut gehendes Geschäft und können uns diese Investition leisten

In Italien fanden sie mit dem italienischen Traditionsunternehmen CECOMP einen Partner, mit dem die Chemie von Anfang an stimmte. «CECOMP war als Modell- und Prototypenbauer in vielen Projekten involviert, unter anderem beim Lancia Delta Integrale oder dem Golf I.» Für den designaffinen Micro-Chef ein grosser Gewinn. Das Unternehmen brachte die nötige Erfahrung für die Zulassung eines solchen Fahrzeugs mit – und lieferte wertvolle Inputs, was den Bau des Microlino angeht. «Sie rieten uns, das Fahrzeug mit einer richtigen Karrosserie aus Stahl zu bauen, was entscheidend zur Sicherheit und Stabilität beiträgt», erinnert sich Wim. Und auch rechtlich steht diese Zusammenarbeit nun auf stabilem Fundament: «CECOMP ist an der Produktionsfirma in Italien mit 24 Prozent beteiligt, aber das geistige Eigentum ist bei uns. Wir haben aus der Vergangenheit gelernt.»

Aufgeben ist keine Option

«Wir hatten einen Geschäftspartner in Deutschland, bei dem der Microlino ab 2019 gebaut werden sollte. Als dieser in Konkurs ging, drohte alles zu scheitern», erinnert sich Wim Ouboter. Es folgten langwierige Auseinandersetzungen, die schlussendlich beigelegt werden konnten. Drei Jahre harter Arbeit waren umsonst gewesen, das Projekt Microlino ging zurück an den Start. Doch Wim, Merlin und Oliver Ouboter liessen sich davon nicht entmutigen: «Wir haben tatsächlich nochmal neu angefangen, denn wir glaubten nach wie vor an den Microlino.» Im zweiten Anlauf klappte es dann.

Wir haben mit dem Scooter ein gut gehendes Geschäft und können uns diese Investition leisten

In Italien fanden sie mit dem italienischen Traditionsunternehmen CECOMP einen Partner, mit dem die Chemie von Anfang an stimmte. «CECOMP war als Modell- und Prototypenbauer in vielen Projekten involviert, unter anderem beim Lancia Delta Integrale oder dem Golf I.» Für den designaffinen Micro-Chef ein grosser Gewinn. Das Unternehmen brachte die nötige Erfahrung für die Zulassung eines solchen Fahrzeugs mit – und lieferte wertvolle Inputs, was den Bau des Microlino angeht. «Sie rieten uns, das Fahrzeug mit einer richtigen Karrosserie aus Stahl zu bauen, was entscheidend zur Sicherheit und Stabilität beiträgt», erinnert sich Wim. Und auch rechtlich steht diese Zusammenarbeit nun auf stabilem Fundament: «CECOMP ist an der Produktionsfirma in Italien mit 24 Prozent beteiligt, aber das geistige Eigentum ist bei uns. Wir haben aus der Vergangenheit gelernt.»

Der Microlino in Zahlen

Der Microlino in Zahlen

  • Antrieb: 1 Elektromotor mit 12,5 kW
  • Drehmoment: 89 Nm
  • Beschleunigung 0-50 km/h: 5 Sek.
  • Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
  • Batterien: 6 kWh / 10,5 kWh / 14 kWh (NMC/NCA-Chemie)
  • Reichweiten 91 km / 177 km / 230 km
  • Aufladen: 1,35 kW (6-kWh-Akku) bzw. 2,6 kW (größere Akkus)
  • Ladezeit 0-80%: 4h / 3h / 4h
  • Leergewicht 496 kg (mit 6kWh Batterie)
  • Maße: 2519 mm Länge / 1473 mm Breite / 1501 mm Höhe
  • Kofferraum: 230 Liter

Der Microlino in Zahlen

  • Antrieb: 1 Elektromotor mit 12,5 kW
  • Drehmoment: 89 Nm
  • Beschleunigung 0-50 km/h: 5 Sek.
  • Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
  • Batterien: 6 kWh / 10,5 kWh / 14 kWh (NMC/NCA-Chemie)
  • Reichweiten 91 km / 177 km / 230 km
  • Aufladen: 1,35 kW (6-kWh-Akku) bzw. 2,6 kW (größere Akkus)
  • Ladezeit 0-80%: 4h / 3h / 4h
  • Leergewicht 496 kg (mit 6kWh Batterie)
  • Maße: 2519 mm Länge / 1473 mm Breite / 1501 mm Höhe
  • Kofferraum: 230 Liter

Microlino in den Startlöchern

Das Ruder konnte also herumgerissen und die Produktion des Microlino in Angriff genommen werden. Womit allerdings niemand rechnen konnte, waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die aktuellen Unsicherheiten aufgrund des Ukrainekriegs. Wim Ouboter sieht das jedoch nicht nur negativ: «Für die Produktion ist zwar aktuell ein schlechter Zeitpunkt, aber um das Projekt nach vorn in die Öffentlichkeit zu bringen, ist es ideal. Und wir haben mit dem Scooter ein gut gehendes Geschäft und können uns diese Investition leisten.»

Wir sind sehr optimistisch, was die Zukunft angeht. Unser Ziel ist es, dass der Microlino an vielen Orten zum Stadtbild gehört

Heute beschäftigt Micro 50 Mitarbeitende in der Schweiz, 10 in Deutschland, 6 in Japan für den Vertrieb und rund 30 in Italien, wo in Turin die Produktion und die Entwicklung stattfinden. Der Fachkräftemangel sei für Microlino aktuell kein Problem, sagt Wim. Er vertraut auf die Strahlkraft seines innovativen Unternehmens. Für 2022 ist die Produktion von etwa 550 Fahrzeugen geplant, 2023 sollen es bereits 5000 sein. Maximal werden 12'000 bis 15'000 Stück pro Jahr möglich sein, ohne die Produktion vergrössern zu müssen. «Wir hatten ehrgeizigere Ziele, aber da spielt die Zeit aktuell gegen uns», sagt Oliver. Rückhalt gibt ihnen jedoch die Partnerschaft mit CECOMP. «Wir sind jetzt Mitglied dieser Carfamilie», sagt Wim Ouboter. «Da muss man drinsein, um Zugang zu den Komponenten zu haben. Alles unter 20'000 Fahrzeuge pro Jahr ist eine Kleinserie und wir hätten da keine Chance. Aber in Italien gibt es viel mehr Kleinserien als in anderen Ländern.»

Microlino in den Startlöchern

Das Ruder konnte also herumgerissen und die Produktion des Microlino in Angriff genommen werden. Womit allerdings niemand rechnen konnte, waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die aktuellen Unsicherheiten aufgrund des Ukrainekriegs. Wim Ouboter sieht das jedoch nicht nur negativ: «Für die Produktion ist zwar aktuell ein schlechter Zeitpunkt, aber um das Projekt nach vorn in die Öffentlichkeit zu bringen, ist es ideal. Und wir haben mit dem Scooter ein gut gehendes Geschäft und können uns diese Investition leisten.»

Wir sind sehr optimistisch, was die Zukunft angeht. Unser Ziel ist es, dass der Microlino an vielen Orten zum Stadtbild gehört

Heute beschäftigt Micro 50 Mitarbeitende in der Schweiz, 10 in Deutschland, 6 in Japan für den Vertrieb und rund 30 in Italien, wo in Turin die Produktion und die Entwicklung stattfinden. Der Fachkräftemangel sei für Microlino aktuell kein Problem, sagt Wim. Er vertraut auf die Strahlkraft seines innovativen Unternehmens. Für 2022 ist die Produktion von etwa 550 Fahrzeugen geplant, 2023 sollen es bereits 5000 sein. Maximal werden 12'000 bis 15'000 Stück pro Jahr möglich sein, ohne die Produktion vergrössern zu müssen. «Wir hatten ehrgeizigere Ziele, aber da spielt die Zeit aktuell gegen uns», sagt Oliver. Rückhalt gibt ihnen jedoch die Partnerschaft mit CECOMP. «Wir sind jetzt Mitglied dieser Carfamilie», sagt Wim Ouboter. «Da muss man drinsein, um Zugang zu den Komponenten zu haben. Alles unter 20'000 Fahrzeuge pro Jahr ist eine Kleinserie und wir hätten da keine Chance. Aber in Italien gibt es viel mehr Kleinserien als in anderen Ländern.»

Die Ouboters vertrauen auf die Strahlkraft ihres Unternehmens.

Vertrieb in der Schweiz gesichert

Was den Vertrieb in der Schweiz angeht, konnte jüngst ein weiterer Meilenstein erzielt werden: Das von der AMAG Group gegründete Unternehmen Noviv Mobility AG ist seit September 2022 offizieller Vertriebspartner für den Microlino. Interessenten können an den Standorten Dübendorf, Genf und Bern Probefahrten machen. Zudem übernimmt die AMAG-Gruppe die Auslieferungen an Kunden, sowie Wartung und Reparatur. «Wir sind sehr optimistisch, was die Zukunft angeht. Unser Ziel ist es, dass der Microlino an vielen Orten zum Stadtbild gehört», sagt Oliver Ouboter. Vorbild ist dabei etwa Japan, wo bereits 40 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge Kleinstautos, sogenannte Kei-Cars sind. Italien ist ein vielversprechender Markt, denn in der Enge der italienischen Städte sind möglichst kleine Autos sehr gefragt. Und mit seinem ansprechenden Äusseren könnte er einen Platz im Herzen der designaffinen Italiener erobern. Der CEO von Gucci, Marco Bizzarri hat bereits den ersten Microlino Italiens. «Das ist aber kein Marketingstunt, das Fahrzeug wurde regulär gekauft», stellt Merlin sofort klar. Doch man freut sich über den prominenten Kunden, dessen Beispiel hoffentlich schon bald sehr viele weitere folgen werden.

Vertrieb in der Schweiz gesichert

Was den Vertrieb in der Schweiz angeht, konnte jüngst ein weiterer Meilenstein erzielt werden: Das von der AMAG Group gegründete Unternehmen Noviv Mobility AG ist seit September 2022 offizieller Vertriebspartner für den Microlino. Interessenten können an den Standorten Dübendorf, Genf und Bern Probefahrten machen. Zudem übernimmt die AMAG-Gruppe die Auslieferungen an Kunden, sowie Wartung und Reparatur. «Wir sind sehr optimistisch, was die Zukunft angeht. Unser Ziel ist es, dass der Microlino an vielen Orten zum Stadtbild gehört», sagt Oliver Ouboter. Vorbild ist dabei etwa Japan, wo bereits 40 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge Kleinstautos, sogenannte Kei-Cars sind. Italien ist ein vielversprechender Markt, denn in der Enge der italienischen Städte sind möglichst kleine Autos sehr gefragt. Und mit seinem ansprechenden Äusseren könnte er einen Platz im Herzen der designaffinen Italiener erobern. Der CEO von Gucci, Marco Bizzarri hat bereits den ersten Microlino Italiens. «Das ist aber kein Marketingstunt, das Fahrzeug wurde regulär gekauft», stellt Merlin sofort klar. Doch man freut sich über den prominenten Kunden, dessen Beispiel hoffentlich schon bald sehr viele weitere folgen werden.

Microlino