«Die Digitalisierung wird uns neue Wege weisen, die wir uns noch gar nicht vorstellen können»

Im zweiten Teil des Interviews mit Daniel Bucher erfahren Sie mehr zum Pilotversuch OrtsNetz und zum Umgang von EKZ mit Risiken durch Cyberangriffe.

Luc Descombes
18. Juli 2022
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EKZ untersucht im Rahmen des Pilotversuchs OrtsNetz in Winkel auch das Potenzial von bidirektionalem Laden für ein dynamisches Lastenmanagement. Dabei würden Autobatterien als Zwischenspeicher für Überschüsse in der Solarstromproduktion genutzt. Fotos: Norbert Egli
Zum ersten Teil des Interviews

Was beinhaltet der Pilotversuch OrtsNetz genau?

Wir wollen dabei grundlegende Fragen beantworten wie zum Beispiel: Welche Lasten wollen wir zukünftig beeinflussen? Wie realisieren wir ein dynamisches Lastmanagement technisch am effizientesten? Können wir mit Tarifanreizen Kundinnen und Kunden zum gewünschten Verhalten motivieren? Zudem werden interessierte Bewohnerinnen und Bewohner die vor Ort produzierte Sonnenenergie direkt verbrauchen können. Wenn wir nämlich mehr Strom da verbrauchen, wo er entsteht, benötigten wir weniger Kapazität im Netz für den Abtransport und haben weniger Transportverluste. All dies wollen wir in den nächsten zwei Jahren in Winkel ausprobieren und sicherstellen, dass das einerseits technisch so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. Andererseits wollen wir prüfen ob die Kunden dann auch mitmachen. Bis 2025 werden wir die wesentlichen Fragestellungen geklärt haben. Danach haben wir fünf Jahre Zeit, um das ganze EKZ-Versorgungsgebiet aufzurüsten – das wird uns reichen.

Was beinhaltet der Pilotversuch OrtsNetz genau?

Wir wollen dabei grundlegende Fragen beantworten wie zum Beispiel: Welche Lasten wollen wir zukünftig beeinflussen? Wie realisieren wir ein dynamisches Lastmanagement technisch am effizientesten? Können wir mit Tarifanreizen Kundinnen und Kunden zum gewünschten Verhalten motivieren? Zudem werden interessierte Bewohnerinnen und Bewohner die vor Ort produzierte Sonnenenergie direkt verbrauchen können. Wenn wir nämlich mehr Strom da verbrauchen, wo er entsteht, benötigten wir weniger Kapazität im Netz für den Abtransport und haben weniger Transportverluste. All dies wollen wir in den nächsten zwei Jahren in Winkel ausprobieren und sicherstellen, dass das einerseits technisch so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. Andererseits wollen wir prüfen ob die Kunden dann auch mitmachen. Bis 2025 werden wir die wesentlichen Fragestellungen geklärt haben. Danach haben wir fünf Jahre Zeit, um das ganze EKZ-Versorgungsgebiet aufzurüsten – das wird uns reichen.

Daniel Bucher: «Viele kleine Solarstromproduzenten sorgen zukünftig für "Gegenverkehr" im Stromnetz, wenn sie Überschüsse ihrer Solarstromproduktion ins Netz speisen wollen. Diesen gilt es, mittels dynamischem Lastmanagement zu regulieren.»
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Digitalisierung birgt immer auch die Gefahr von Cyberattacken. Was unternehmen Sie dagegen?

Darum geniesst die Sicherheit auch oberste Priorität. Wenn wir in ein digitales Netz investieren, ist es fundamental wichtig, dass wir die Sicherheit über den ganzen Lebenszyklus der Infrastruktur berücksichtigen. Wir betreiben dazu mit hoher Priorität ein Cyber-Security-Programm.

Sicherheit ist ein Prozess, kein Zustand. Deshalb investieren wir laufend in die Widerstandsfähigkeit unserer Systeme.

Digitalisierung birgt immer auch die Gefahr von Cyberattacken. Was unternehmen Sie dagegen?

Darum geniesst die Sicherheit auch oberste Priorität. Wenn wir in ein digitales Netz investieren, ist es fundamental wichtig, dass wir die Sicherheit über den ganzen Lebenszyklus der Infrastruktur berücksichtigen. Wir betreiben dazu mit hoher Priorität ein Cyber-Security-Programm.

Sicherheit ist ein Prozess, kein Zustand. Deshalb investieren wir laufend in die Widerstandsfähigkeit unserer Systeme.

Was muss man sich darunter vorstellen?

Sicherheit ist ein Prozess, kein Zustand. Deshalb investieren wir laufend in unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch in Technik und Abläufe. Das oberste Ziel ist es, unsere Widerstandsfähigkeit stetig dem dynamischen Umfeld anzupassen. Wir führen unter anderem regelmässige Tests durch, bei denen wir mittels simulierter Hackerangriffe die Widerstandsfähigkeit unseres Abwehrdispositivs testen.  Aus diesen Erkenntnissen heraus härten wir dann wiederum unsere Anlagen und Systeme.

Ihre Gedanken für die Zukunft?

Die Digitalisierung im EKZ-Verteilnetz wird uns neue Wege aufzeigen. Ich denke da an die Smart Meter, die uns Lastdaten im Viertelstundentakt liefern werden. Eine riesige Menge anonymer Daten, die uns ganz neue Möglichkeiten eröffnen, an die wir heute noch gar nicht denken. Wir stehen hier ganz am Anfang. Es wird enorm spannend.

Was muss man sich darunter vorstellen?

Sicherheit ist ein Prozess, kein Zustand. Deshalb investieren wir laufend in unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch in Technik und Abläufe. Das oberste Ziel ist es, unsere Widerstandsfähigkeit stetig dem dynamischen Umfeld anzupassen. Wir führen unter anderem regelmässige Tests durch, bei denen wir mittels simulierter Hackerangriffe die Widerstandsfähigkeit unseres Abwehrdispositivs testen.  Aus diesen Erkenntnissen heraus härten wir dann wiederum unsere Anlagen und Systeme.

Ihre Gedanken für die Zukunft?

Die Digitalisierung im EKZ-Verteilnetz wird uns neue Wege aufzeigen. Ich denke da an die Smart Meter, die uns Lastdaten im Viertelstundentakt liefern werden. Eine riesige Menge anonymer Daten, die uns ganz neue Möglichkeiten eröffnen, an die wir heute noch gar nicht denken. Wir stehen hier ganz am Anfang. Es wird enorm spannend.

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  • Klassische Netzbauprojekte
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  • Dynamisches Lastmanagement
  • Cyber Security
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