1. Ich bin Mieterin bzw. Mieter, wie komme ich zu einer Heimladestation?
Im Gegensatz zu unseren europäischen Nachbarländern, gibt es in der Schweiz noch kein «Recht auf Laden». Durch den Anstieg der Elektromobilität sind viele Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer und Verwaltungen aber mittlerweile offen für die Installation von Ladestationen und sehen darin auch eine Wertsteigerung für ihre Immobilie. Am besten sprechen Sie mit Ihrem Vermieter. Vielleicht sind andere Mieterinnen und Mieter im Haus auch an einem Elektroauto und damit an einer Heimladestation interessiert. In Mehrfamilienhäusern lohnt es sich, gleich eine Lademanagement einzubauen. Dieses berücksichtigt die Spitzenlast des Hauses. Somit muss die Netzanschlussleistung fürs Haus nicht erhöht werden. Zudem wird Ihnen als E-Auto-Besitzer der Stromverbrauch direkt gemäss geltendem Tarif verrechnet. Dies gilt übrigens auch, wenn Sie Ihr Fahrzeug bei der Arbeit laden möchten.
So können Sie als Mieterin/Mieter konkret vorgehen.
2. Wie lange dauert der Ladevorgang?
Zeit spielt vor allem eine Rolle, wenn Sie unterwegs laden. Die Ladedauer ist abhängig vom Batteriestand und von der Kapazität der Batterie. An den Schnellladestationen warten Sie im Schnitt 30 Minuten, bis die Batterie wieder zu 80 Prozent geladen ist. Laden Sie hingegen zu Hause über Nacht, dann brauchen Sie keine Schnellladestation. An einer Heimladestation dauert das Laden bei einem durchschnittlichen Tagesbedarf von circa 40 Kilometern ein bis zwei Stunden.
3. Was ist der Unterschied zwischen AC- und DC-Ladestationen?
Unter AC/DC versteht man die beiden Stromarten. Während beim Wechselstrom (AC) Richtung und Stärke des Stroms ändern, fliesst bei DC, dem Gleichstrom, dieser nur in eine Richtung. Wechselstrom (AC) ist leichter zu erzeugen und zu transportieren und kommt aus der Steckdose. Da Batterien zum Laden Gleichstrom benötigen, wird über einen Wechsler der Wechselstrom zu Gleichstrom umgewandelt. Solche integrierten Ladegeräte sind jedoch in ihrer Leistung begrenzt und führen zu einer längeren Ladezeit. Für schnelle Ladungen, wie an Schnellladestationen, wird Gleichstrom (DC) verwendet. Somit gilt, dass Gleichstrom (DC) schnelles Laden erlaubt, während das langsame Laden mit Wechselstrom (AC) für die Batterie schonender ist. Deshalb werden AC-Ladestationen meist für Zuhause installiert.
4. Wie weit komme ich heute mit einem Elektroauto?
Reine Elektroautos, die heute auf dem Markt erhältlich sind, haben eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern, je nachdem, wie gross ihr Batteriespeicher (in Kilowattstunden) ist. Auch die Fahrweise – zum Beispiel, wie man richtig bremst, um zu rekuperieren –, das Alter der Batterie, die Topografie und das Wetter sowie andere Stromverbraucher im Auto, wie etwa Heizung oder Klimaanlage, beeinflussen die Reichweite.
5. Kann ich den Abschleppdienst anrufen, wenn ich mit leerer Batterie strande?
Theoretisch ja. Praktisch aber sollte das nicht vorkommen, wenn die Fahrt mit dem E-Auto gut geplant ist. Falls Sie aber merken, dass sich Ihre Batterie langsam leert, sollten Sie die nächste Ladestation aufsuchen. Davon gibt es inzwischen genügend, so dass die Gefahr eines «Ladelochs» gering ist. Elektroautos reduzieren zudem automatisch den elektrischen Verbrauch, sobald der Batteriestand tief ist.
6. Gibt es genug öffentliche Ladestationen in der Schweiz?
Das öffentliche Ladenetz in der Schweiz befindet sich noch im Auf- und Ausbau. Immer öfter sind Ladestationen in Parkhäusern, bei Einkaufszentren oder Ausflugszielen zu finden. Trotzdem ist es ratsam, lange Fahrten im Voraus zu planen und die Verfügbarkeit von Ladestandorten bei der Routenwahl und der Zeitplanung zu berücksichtigen. Im Alltag ist dies jedoch nicht notwendig, da Autofahrer im Schnitt pro Tag ungefähr 40 Kilometer fahren. Hierfür reichen die Lademöglichkeiten zu Hause oder am Arbeitsplatz.
7. Wie viel Strom verbraucht ein E-Auto im Hinblick auf Strommangel und Stromsparen? Reicht der Strom, wenn alle Autobesitzenden in der Schweiz auf E-Autos umsteigen würden?
Der Anteil am Gesamtstromverbrauch von E-Autos beträgt in der Schweiz aktuell rund 0.5 Prozent. Die Auswirkungen sind deshalb gering im Vergleich zu anderen Stromverbrauchsmengen. So verbrauchen alle E-Autos gesamthaft in der Schweiz pro Jahr für durchschnittlich 15’000 gefahrene Kilometer rund 330 GWh Strom. Dies entspricht in etwa dem jährlichen Stromverbrauch der Beleuchtung von Strassen und Tunnels. Der jährliche Verbrauch von Wäschetrocknern in der Schweiz beträgt jedoch mehr als das Doppelte, nämlich 800 GWh Strom. Aber auch bei E-Autos kann durch sparsames und effizientes Fahren Energie gespart werden. Und wer sein E-Auto mit eigenem Solarstrom lädt, trägt nicht nur zur Energiewende und CO2-Reduktion bei, sondern kann auch Teil der Lösung sein, um Strommangel zu verhindern.
Der Marktanteil an Elektrofahrzeugen in der Schweiz steigt kontinuierlich und erreichte in den letzten beiden Jahren Spitzenwerte. 24.3 % der Neuzulassungen 2022 waren E-Autos (davon 17.8 Prozent vollelektrisch). Bis alle Fahrzeuge in der Schweiz elektrisch betrieben werden, wird es noch eine Weile dauern. Das schafft Zeit, um entsprechende Massnahmen zu treffen. Fachleute rechnen jedoch damit, dass sich der Stromverbrauch deswegen nur geringfügig erhöhen wird und es somit genügend Strom geben wird. Entlastend fürs Stromnetz ist, wenn das Elektroauto mit selber produziertem Solarstrom vom eigenen Hausdach geladen wird. Neben dem Beitrag zur Energiewende hat dies auch den Vorteil, dass das Auto auch als Batteriespeicher dienen kann. Sollte Strom benötigt werden, kann das E-Auto den benötigten Strom wieder abgeben. Das sogenannte bidirektionale Laden birgt sehr viel Potenzial für die Zukunft.
8. Wie viel kostet mich ein Elektroauto?
Ein Elektroauto kostet zwischen 30 000 und 120 000 Franken, je nach Modell. Für 100 Kilometer brauche ich etwa 15 Kilowattstunden. Laden Sie nachts im EKZ-Netz mit ökologischem Naturstrom, kosten Sie die 100 Kilometer rund 3 Franken. Laden Sie an einer Schnellladestation, dann kann dies je nach Anbieter durchaus das Drei- bis Vierfache betragen.
Hinzu kommen die Steuerersparnisse für Elektroautos im Kanton Zürich. Auch bei Service und Unterhalt kommen Sie günstiger als mit einem Benziner, weil das Elektrofahrzeug in etwa dreimal effizienter ist als ein Benzin-/Dieselfahrzeug derselben Fahrzeugklasse. Fahrzeuge lassen sich auf der Website des TCS vergleichen. Denn mit dem Kaufpreis alleine ist es nicht getan. Mit der TCO-Aufstellung (Total Cost of Ownership) können die Kosten zum jeweiligen Fahrzeug detailliert verglichen werden.
Übrigens: Seit Ende April 2023 profitieren Sie bei der Installation einer Ladestation von Fördergeldern: Der Kanton Zürich unterstützt den Ausbau von Ladelösungen mit einem Rahmenkredit in der Höhe von 50 Millionen Franken. EKZ unterstützt das Förderprogramm und begleitet Kundinnen und Kunden bei der optimalen Beantragung von Fördermitteln mit einer massgeschneiderten technischen Dokumentation.
9. Ist ein E-Auto klimaschonender als ein Benziner?
Ja. Sowohl bei der Produktion als auch bei der Emissionsbetrachtung weist das Elektroauto verglichen mit Benzinern eine bessere Umweltbilanz auf, insbesondere bei den Emissionen, da weder CO2 noch Feinstaub entstehen und auch die Lärmemissionen deutlich geringer sind. Hingegen wird bei E-Autos der Lithium-Ionen-Antrieb oft kritisch betrachtet. Dieser belastet gemäss Empa, der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt, die Umwelt jedoch nur mässig. Nur etwa 15 Prozent der Gesamtbelastung von E-Autos entfallen auf die Herstellung, den Unterhalt und die Entsorgung der Batterie. Diese kann zudem vor der Entsorgung als stationärer Zwischenspeicher, beispielsweise um Strom auf Photovoltaikanlagen zu puffern, weiterverwendet werden, bevor sie rezykliert wird. Übrigens setzen die Autohersteller ebenfalls vermehrt auf die Reduktion respektive Neutralisation von CO2 bei der Herstellung der Fahrzeuge.
10. Muss ich mit einem E-Auto anders fahren?
Ein E-Auto beschleunigt schnell und ist bei geringem Tempo sehr leise. Deshalb sollten Sie in Quartieren oder in der Innenstadt besonders gut auf Fussgänger und andere Verkehrsteilnehmer achten, weil sie das Elektroauto womöglich nicht hören. Bremsen sollten Sie langsam und nicht zu ruckartig, falls es die Verkehrssituation erlaubt, damit die Energie optimal rekuperiert wird.
11. Kann die Batterie der E-Autos im Sommer überhitzen?
Heisse Sommertage mit 30° Grad Celsius und mehr sind nicht ideal für die Batterien der Elektroautos. Zwar nehmen die Batterien bei diesen Temperaturen keinen Schaden, ihre Kapazität aber sinkt. Es lohnt sich deshalb, das Elektroauto im Sommer im Schatten oder am besten in der Tiefgarage zu parkieren. Wenn eine Batterie-Klimatisierung vorhanden ist, sollte diese bei hohen Temperaturen eingeschaltet werden, gerade wenn das Elektroauto geladen wird.
12. Wie viel Geld erhalte ich, wenn ich mein E-Auto verkaufe?
Der Verkaufsbetrag eines Elektroautos hängt stark vom Modell ab – und von der Batterieleistung. Diese nimmt mit der Zeit ab und sollte daher vor dem Kauf oder Verkauf genau geprüft werden. Natürlich ist auch der Allgemeinzustand des Fahrzeugs wichtig.
13. Welche Infrastruktur braucht es, wenn mehrere E-Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden sollen?
Wenn in der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses oder eines Einkaufszentrums mehrere Elektroautos gleichzeitig geladen werden sollen, braucht es ein dynamisches Lastmanagement. Dieses sorgt zum einen dafür, dass nicht alle Elektroautos gleichzeitig geladen werden, und zum anderen berücksichtigt es die Gebäudelast, also das, was die Strommenge, die das Gebäude (ob Mehrfamilienhaus oder Einkaufszentrum) sonst noch braucht. Über das separate Abrechnungssystem lässt sich jede Ladung genau zuordnen und entsprechend verrechnen.
14. Auf was muss ich achten, wenn ich ein E-Auto kaufen möchte?
Wie bei einem Verbrenner müssen Grösse, Farbe, Fahrkomfort, das Interieur usw. stimmen. Beim Elektroauto müssen Sie sich zusätzlich Gedanken zu Ihrem Fahrverhalten machen: Wofür brauchen Sie das Auto? Wie viele Kilometer legen Sie pro Tag zurück? Wann fahren Sie weiter als 200 Kilometer? Als Vergleich: Die Schweizer Bevölkerung legt im Schnitt 36,8 Kilometer pro Tag zurück. Für solche Distanzen reicht ein Mittelklasse-Elektroauto mit einer Reichweite von 300 bis 400 Kilometern gut. Zusätzlich gilt es zu überlegen, wo Sie Ihr Elektroauto laden können. Erfahrungswerte und Studien zeigen, dass meistens dort geladen wird, wo das Auto am längsten steht: zu Hause oder – wer mit dem Auto zur Arbeit fährt – am Arbeitsplatz. Weitere Möglichkeiten sind öffentliche Ladestationen. Wer ein Haus mit eigener Garage und Ladestation besitzt, für den ist Laden kein grosses Thema. Wer jedoch als Mieterin oder Mieter bzw. Stockwerkeigentümerin oder Stockwerkeigentümer in einer Überbauung wohnt, sollte vor dem Fahrzeugkauf die Verwaltung kontaktieren (siehe Frage 1).
15. Ich würde mein E-Auto gerne bei der Arbeit laden, wie gehe ich vor?
Kontaktieren Sie Ihren Arbeitgeber. Falls mehrere Mitarbeitende Ihr Auto laden möchten, empfiehlt sich ein dynamisches Lastmanagement, um den bestehenden Netzanschluss bestmöglich auszunutzen. Im Falle einer Abrechnung der Ladevorgänge an die Mitarbeitenden, spielt die verursachergerechte Zuordnung eine weitere zentrale Rolle.
1. Ich bin Mieterin bzw. Mieter, wie komme ich zu einer Heimladestation?
Im Gegensatz zu unseren europäischen Nachbarländern, gibt es in der Schweiz noch kein «Recht auf Laden». Durch den Anstieg der Elektromobilität sind viele Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer und Verwaltungen aber mittlerweile offen für die Installation von Ladestationen und sehen darin auch eine Wertsteigerung für ihre Immobilie. Am besten sprechen Sie mit Ihrem Vermieter. Vielleicht sind andere Mieterinnen und Mieter im Haus auch an einem Elektroauto und damit an einer Heimladestation interessiert. In Mehrfamilienhäusern lohnt es sich, gleich eine Lademanagement einzubauen. Dieses berücksichtigt die Spitzenlast des Hauses. Somit muss die Netzanschlussleistung fürs Haus nicht erhöht werden. Zudem wird Ihnen als E-Auto-Besitzer der Stromverbrauch direkt gemäss geltendem Tarif verrechnet. Dies gilt übrigens auch, wenn Sie Ihr Fahrzeug bei der Arbeit laden möchten.
So können Sie als Mieterin/Mieter konkret vorgehen.
2. Wie lange dauert der Ladevorgang?
Zeit spielt vor allem eine Rolle, wenn Sie unterwegs laden. Die Ladedauer ist abhängig vom Batteriestand und von der Kapazität der Batterie. An den Schnellladestationen warten Sie im Schnitt 30 Minuten, bis die Batterie wieder zu 80 Prozent geladen ist. Laden Sie hingegen zu Hause über Nacht, dann brauchen Sie keine Schnellladestation. An einer Heimladestation dauert das Laden bei einem durchschnittlichen Tagesbedarf von circa 40 Kilometern ein bis zwei Stunden.
3. Was ist der Unterschied zwischen AC- und DC-Ladestationen?
Unter AC/DC versteht man die beiden Stromarten. Während beim Wechselstrom (AC) Richtung und Stärke des Stroms ändern, fliesst bei DC, dem Gleichstrom, dieser nur in eine Richtung. Wechselstrom (AC) ist leichter zu erzeugen und zu transportieren und kommt aus der Steckdose. Da Batterien zum Laden Gleichstrom benötigen, wird über einen Wechsler der Wechselstrom zu Gleichstrom umgewandelt. Solche integrierten Ladegeräte sind jedoch in ihrer Leistung begrenzt und führen zu einer längeren Ladezeit. Für schnelle Ladungen, wie an Schnellladestationen, wird Gleichstrom (DC) verwendet. Somit gilt, dass Gleichstrom (DC) schnelles Laden erlaubt, während das langsame Laden mit Wechselstrom (AC) für die Batterie schonender ist. Deshalb werden AC-Ladestationen meist für Zuhause installiert.
4. Wie weit komme ich heute mit einem Elektroauto?
Reine Elektroautos, die heute auf dem Markt erhältlich sind, haben eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern, je nachdem, wie gross ihr Batteriespeicher (in Kilowattstunden) ist. Auch die Fahrweise – zum Beispiel, wie man richtig bremst, um zu rekuperieren –, das Alter der Batterie, die Topografie und das Wetter sowie andere Stromverbraucher im Auto, wie etwa Heizung oder Klimaanlage, beeinflussen die Reichweite.
5. Kann ich den Abschleppdienst anrufen, wenn ich mit leerer Batterie strande?
Theoretisch ja. Praktisch aber sollte das nicht vorkommen, wenn die Fahrt mit dem E-Auto gut geplant ist. Falls Sie aber merken, dass sich Ihre Batterie langsam leert, sollten Sie die nächste Ladestation aufsuchen. Davon gibt es inzwischen genügend, so dass die Gefahr eines «Ladelochs» gering ist. Elektroautos reduzieren zudem automatisch den elektrischen Verbrauch, sobald der Batteriestand tief ist.
6. Gibt es genug öffentliche Ladestationen in der Schweiz?
Das öffentliche Ladenetz in der Schweiz befindet sich noch im Auf- und Ausbau. Immer öfter sind Ladestationen in Parkhäusern, bei Einkaufszentren oder Ausflugszielen zu finden. Trotzdem ist es ratsam, lange Fahrten im Voraus zu planen und die Verfügbarkeit von Ladestandorten bei der Routenwahl und der Zeitplanung zu berücksichtigen. Im Alltag ist dies jedoch nicht notwendig, da Autofahrer im Schnitt pro Tag ungefähr 40 Kilometer fahren. Hierfür reichen die Lademöglichkeiten zu Hause oder am Arbeitsplatz.
7. Wie viel Strom verbraucht ein E-Auto im Hinblick auf Strommangel und Stromsparen? Reicht der Strom, wenn alle Autobesitzenden in der Schweiz auf E-Autos umsteigen würden?
Der Anteil am Gesamtstromverbrauch von E-Autos beträgt in der Schweiz aktuell rund 0.5 Prozent. Die Auswirkungen sind deshalb gering im Vergleich zu anderen Stromverbrauchsmengen. So verbrauchen alle E-Autos gesamthaft in der Schweiz pro Jahr für durchschnittlich 15’000 gefahrene Kilometer rund 330 GWh Strom. Dies entspricht in etwa dem jährlichen Stromverbrauch der Beleuchtung von Strassen und Tunnels. Der jährliche Verbrauch von Wäschetrocknern in der Schweiz beträgt jedoch mehr als das Doppelte, nämlich 800 GWh Strom. Aber auch bei E-Autos kann durch sparsames und effizientes Fahren Energie gespart werden. Und wer sein E-Auto mit eigenem Solarstrom lädt, trägt nicht nur zur Energiewende und CO2-Reduktion bei, sondern kann auch Teil der Lösung sein, um Strommangel zu verhindern.
Der Marktanteil an Elektrofahrzeugen in der Schweiz steigt kontinuierlich und erreichte in den letzten beiden Jahren Spitzenwerte. 24.3 % der Neuzulassungen 2022 waren E-Autos (davon 17.8 Prozent vollelektrisch). Bis alle Fahrzeuge in der Schweiz elektrisch betrieben werden, wird es noch eine Weile dauern. Das schafft Zeit, um entsprechende Massnahmen zu treffen. Fachleute rechnen jedoch damit, dass sich der Stromverbrauch deswegen nur geringfügig erhöhen wird und es somit genügend Strom geben wird. Entlastend fürs Stromnetz ist, wenn das Elektroauto mit selber produziertem Solarstrom vom eigenen Hausdach geladen wird. Neben dem Beitrag zur Energiewende hat dies auch den Vorteil, dass das Auto auch als Batteriespeicher dienen kann. Sollte Strom benötigt werden, kann das E-Auto den benötigten Strom wieder abgeben. Das sogenannte bidirektionale Laden birgt sehr viel Potenzial für die Zukunft.
8. Wie viel kostet mich ein Elektroauto?
Ein Elektroauto kostet zwischen 30 000 und 120 000 Franken, je nach Modell. Für 100 Kilometer brauche ich etwa 15 Kilowattstunden. Laden Sie nachts im EKZ-Netz mit ökologischem Naturstrom, kosten Sie die 100 Kilometer rund 3 Franken. Laden Sie an einer Schnellladestation, dann kann dies je nach Anbieter durchaus das Drei- bis Vierfache betragen.
Hinzu kommen die Steuerersparnisse für Elektroautos im Kanton Zürich. Auch bei Service und Unterhalt kommen Sie günstiger als mit einem Benziner, weil das Elektrofahrzeug in etwa dreimal effizienter ist als ein Benzin-/Dieselfahrzeug derselben Fahrzeugklasse. Fahrzeuge lassen sich auf der Website des TCS vergleichen. Denn mit dem Kaufpreis alleine ist es nicht getan. Mit der TCO-Aufstellung (Total Cost of Ownership) können die Kosten zum jeweiligen Fahrzeug detailliert verglichen werden.
Übrigens: Seit Ende April 2023 profitieren Sie bei der Installation einer Ladestation von Fördergeldern: Der Kanton Zürich unterstützt den Ausbau von Ladelösungen mit einem Rahmenkredit in der Höhe von 50 Millionen Franken. EKZ unterstützt das Förderprogramm und begleitet Kundinnen und Kunden bei der optimalen Beantragung von Fördermitteln mit einer massgeschneiderten technischen Dokumentation.
9. Ist ein E-Auto klimaschonender als ein Benziner?
Ja. Sowohl bei der Produktion als auch bei der Emissionsbetrachtung weist das Elektroauto verglichen mit Benzinern eine bessere Umweltbilanz auf, insbesondere bei den Emissionen, da weder CO2 noch Feinstaub entstehen und auch die Lärmemissionen deutlich geringer sind. Hingegen wird bei E-Autos der Lithium-Ionen-Antrieb oft kritisch betrachtet. Dieser belastet gemäss Empa, der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt, die Umwelt jedoch nur mässig. Nur etwa 15 Prozent der Gesamtbelastung von E-Autos entfallen auf die Herstellung, den Unterhalt und die Entsorgung der Batterie. Diese kann zudem vor der Entsorgung als stationärer Zwischenspeicher, beispielsweise um Strom auf Photovoltaikanlagen zu puffern, weiterverwendet werden, bevor sie rezykliert wird. Übrigens setzen die Autohersteller ebenfalls vermehrt auf die Reduktion respektive Neutralisation von CO2 bei der Herstellung der Fahrzeuge.
10. Muss ich mit einem E-Auto anders fahren?
Ein E-Auto beschleunigt schnell und ist bei geringem Tempo sehr leise. Deshalb sollten Sie in Quartieren oder in der Innenstadt besonders gut auf Fussgänger und andere Verkehrsteilnehmer achten, weil sie das Elektroauto womöglich nicht hören. Bremsen sollten Sie langsam und nicht zu ruckartig, falls es die Verkehrssituation erlaubt, damit die Energie optimal rekuperiert wird.
11. Kann die Batterie der E-Autos im Sommer überhitzen?
Heisse Sommertage mit 30° Grad Celsius und mehr sind nicht ideal für die Batterien der Elektroautos. Zwar nehmen die Batterien bei diesen Temperaturen keinen Schaden, ihre Kapazität aber sinkt. Es lohnt sich deshalb, das Elektroauto im Sommer im Schatten oder am besten in der Tiefgarage zu parkieren. Wenn eine Batterie-Klimatisierung vorhanden ist, sollte diese bei hohen Temperaturen eingeschaltet werden, gerade wenn das Elektroauto geladen wird.
12. Wie viel Geld erhalte ich, wenn ich mein E-Auto verkaufe?
Der Verkaufsbetrag eines Elektroautos hängt stark vom Modell ab – und von der Batterieleistung. Diese nimmt mit der Zeit ab und sollte daher vor dem Kauf oder Verkauf genau geprüft werden. Natürlich ist auch der Allgemeinzustand des Fahrzeugs wichtig.
13. Welche Infrastruktur braucht es, wenn mehrere E-Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden sollen?
Wenn in der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses oder eines Einkaufszentrums mehrere Elektroautos gleichzeitig geladen werden sollen, braucht es ein dynamisches Lastmanagement. Dieses sorgt zum einen dafür, dass nicht alle Elektroautos gleichzeitig geladen werden, und zum anderen berücksichtigt es die Gebäudelast, also das, was die Strommenge, die das Gebäude (ob Mehrfamilienhaus oder Einkaufszentrum) sonst noch braucht. Über das separate Abrechnungssystem lässt sich jede Ladung genau zuordnen und entsprechend verrechnen.
14. Auf was muss ich achten, wenn ich ein E-Auto kaufen möchte?
Wie bei einem Verbrenner müssen Grösse, Farbe, Fahrkomfort, das Interieur usw. stimmen. Beim Elektroauto müssen Sie sich zusätzlich Gedanken zu Ihrem Fahrverhalten machen: Wofür brauchen Sie das Auto? Wie viele Kilometer legen Sie pro Tag zurück? Wann fahren Sie weiter als 200 Kilometer? Als Vergleich: Die Schweizer Bevölkerung legt im Schnitt 36,8 Kilometer pro Tag zurück. Für solche Distanzen reicht ein Mittelklasse-Elektroauto mit einer Reichweite von 300 bis 400 Kilometern gut. Zusätzlich gilt es zu überlegen, wo Sie Ihr Elektroauto laden können. Erfahrungswerte und Studien zeigen, dass meistens dort geladen wird, wo das Auto am längsten steht: zu Hause oder – wer mit dem Auto zur Arbeit fährt – am Arbeitsplatz. Weitere Möglichkeiten sind öffentliche Ladestationen. Wer ein Haus mit eigener Garage und Ladestation besitzt, für den ist Laden kein grosses Thema. Wer jedoch als Mieterin oder Mieter bzw. Stockwerkeigentümerin oder Stockwerkeigentümer in einer Überbauung wohnt, sollte vor dem Fahrzeugkauf die Verwaltung kontaktieren (siehe Frage 1).
15. Ich würde mein E-Auto gerne bei der Arbeit laden, wie gehe ich vor?
Kontaktieren Sie Ihren Arbeitgeber. Falls mehrere Mitarbeitende Ihr Auto laden möchten, empfiehlt sich ein dynamisches Lastmanagement, um den bestehenden Netzanschluss bestmöglich auszunutzen. Im Falle einer Abrechnung der Ladevorgänge an die Mitarbeitenden, spielt die verursachergerechte Zuordnung eine weitere zentrale Rolle.