Beleuchtung: Wie Homeoffice und Schlaflosigkeit zusammenhängen

Einen ergonomischen Stuhl haben wir uns inzwischen angeschafft. Aber neben der obligaten Pultleuchte wenden die wenigsten viel Zeit für die Arbeitsbeleuchtung auf. Ein Fehler, denn das kann zu schlaflosen Nächten führen. Wie das zusammenhängt? Mit unserem Biorhythmus.

Anja Rubin
18. Januar 2022
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Foto: Victoria Heath

Licht ist Leben, heisst es bisweilen etwas pathetisch. Es ist aber so: Der Mensch wird in seinem Tagesrhythmus ganz wesentlich durch die Lichtintensität und die Lichtfarbe gesteuert. Natürlicherweise passiert das über das Tageslicht: Die Sonne geht auf und wird im Lauf des Tages immer stärker. Auch verändert sich die Lichttemperatur. Der hohe Blauanteil tagsüber sorgt beim Menschen für eine Adrenalinausschüttung; das führt zu Aktivität und Aufmerksamkeit. Am Abend verschiebt sich die Lichttemperatur in ein rotes Lichtspektrum, was eine Melatoninausschüttung auslöst. Melatonin macht uns müde und sorgt dafür, dass wir gut schlafen.

Gestörter Biorhythmus…

Verbringen wir aber viel Zeit in Gebäuden und Räumen, kann unser Biozyklus gestört werden. Verstärkt wird dieser Effekt durch das Homeoffice. Da muss man nicht einmal mehr für den Arbeitsweg oder das Mittagessen die warme Stube verlassen. Dadurch entfällt noch die letzte Portion ungefilterten Tageslichts.

Ist man also viel drinnen, wird dem künstlichen Licht die Rolle der Sonne zuteil. Möglich ist dies seit einigen Jahren dank einer technologischen Entwicklung: Denn im Unterschied zu früheren Leuchtmitteln deckt die LED-Technologie ein äusserst breites Farbspektrum ab, ähnlich dem Sonnenlicht. Doch viele Menschen haben es sich in ihrem Zuhause – verständlicherweise – auch in Bezug aufs Licht gemütlich eingerichtet. Warme Lichttemperaturen sorgen für eine angenehme Atmosphäre und Wohligkeit.

… macht uns schlaflos

Das macht ja auch Sinn, wenn man seine Zeit vor allem abends zuhause verbringt. Doch inzwischen arbeiten viele den ganzen Tag über daheim. Und bei diesen kuschligen Lichtfarben und wenig Tageslicht im Winter verfallen wir regelrecht in einen Schlummerzustand. «Die Lichttemperaturen im warmen Farbspektrum lassen den Körper Melatonin ausschütten. Dadurch kommt er gar nie in einen richtigen Aktivitätsmodus», erklärt Ueli Walker, Leiter Einkauf & Vertrieb bei der EKZ Eltop AG. «Am Abend sind die Schlafhormone dann aufgebraucht, denn davon haben wir nicht unbegrenzt. Das führt dazu, dass wir nachts nicht schlafen können. Und wer dann noch zum Laptop greift, verschlimmert den Zustand zusätzlich. Denn Kleinbildschirme haben einen grossen Blaulichtanteil und wecken dadurch nochmals auf.»

Licht ist Leben, heisst es bisweilen etwas pathetisch. Es ist aber so: Der Mensch wird in seinem Tagesrhythmus ganz wesentlich durch die Lichtintensität und die Lichtfarbe gesteuert. Natürlicherweise passiert das über das Tageslicht: Die Sonne geht auf und wird im Lauf des Tages immer stärker. Auch verändert sich die Lichttemperatur. Der hohe Blauanteil tagsüber sorgt beim Menschen für eine Adrenalinausschüttung; das führt zu Aktivität und Aufmerksamkeit. Am Abend verschiebt sich die Lichttemperatur in ein rotes Lichtspektrum, was eine Melatoninausschüttung auslöst. Melatonin macht uns müde und sorgt dafür, dass wir gut schlafen.

Gestörter Biorhythmus…

Verbringen wir aber viel Zeit in Gebäuden und Räumen, kann unser Biozyklus gestört werden. Verstärkt wird dieser Effekt durch das Homeoffice. Da muss man nicht einmal mehr für den Arbeitsweg oder das Mittagessen die warme Stube verlassen. Dadurch entfällt noch die letzte Portion ungefilterten Tageslichts.

Ist man also viel drinnen, wird dem künstlichen Licht die Rolle der Sonne zuteil. Möglich ist dies seit einigen Jahren dank einer technologischen Entwicklung: Denn im Unterschied zu früheren Leuchtmitteln deckt die LED-Technologie ein äusserst breites Farbspektrum ab, ähnlich dem Sonnenlicht. Doch viele Menschen haben es sich in ihrem Zuhause – verständlicherweise – auch in Bezug aufs Licht gemütlich eingerichtet. Warme Lichttemperaturen sorgen für eine angenehme Atmosphäre und Wohligkeit.

… macht uns schlaflos

Das macht ja auch Sinn, wenn man seine Zeit vor allem abends zuhause verbringt. Doch inzwischen arbeiten viele den ganzen Tag über daheim. Und bei diesen kuschligen Lichtfarben und wenig Tageslicht im Winter verfallen wir regelrecht in einen Schlummerzustand. «Die Lichttemperaturen im warmen Farbspektrum lassen den Körper Melatonin ausschütten. Dadurch kommt er gar nie in einen richtigen Aktivitätsmodus», erklärt Ueli Walker, Leiter Einkauf & Vertrieb bei der EKZ Eltop AG. «Am Abend sind die Schlafhormone dann aufgebraucht, denn davon haben wir nicht unbegrenzt. Das führt dazu, dass wir nachts nicht schlafen können. Und wer dann noch zum Laptop greift, verschlimmert den Zustand zusätzlich. Denn Kleinbildschirme haben einen grossen Blaulichtanteil und wecken dadurch nochmals auf.»

Lichttemperaturen in Kelvin.
Lichttemperaturen in Kelvin. Natürliches Tageslicht weist gegen Mittag rund 5500 Kelvin oder mehr auf – das Licht der Sonne enthält also einen hohen Blauanteil.

Gezieltes Licht im Gesundheitswesen

Der Einfluss von Lichtstärke und die Lichttemperatur auf den Biorhythmus ist inzwischen gut erforscht und wird beispielsweise im Gesundheitswesen immer stärker beachtet: «In einem Spital zum Beispiel kann neben der medizinischen und pflegerischen Betreuung auch die Farb- und Lichtgestaltung einen erheblichen Einfluss auf Patientinnen und Patienten und natürlich auch auf das Betreuungspersonal haben», sagt Lichtspezialist Walker von EKZ Eltop. EKZ Eltop steht Bauherren als Spezialistin für Elektroinstallationen, ICT-Dienstleistungen und vielem mehr rund ums Thema Strom immer häufiger beratend zur Seite, wenn es um eine zielführende Lichtplanung bei Bauprojekten geht. «Wird in einem Spital Licht gezielt und klug eingesetzt, kann man die Medikation bis auf die Hälfte reduzieren.» Auch in Alters- und Pflegeeinrichtungen kann man mit gezielter Beleuchtung Gutes bewirken: So unterstützt kälteres Licht in einem Aufenthaltsraum tagsüber eine anregende und kommunikationsfördernde Atmosphäre, abends sorgt eine atmosphärische Lichtstimmung in den Wohnräumen für Ruhe, Behaglichkeit und anschliessend einen guten Schlaf.

Eine Stehleuchte fürs Homeoffice

Aber was bedeutet das nun für unser Büro zuhause? «Den Arbeitsplatz direkt am Fenster einrichten und Pausen mit einem Spaziergang bei Tageslicht helfen bei einem guten Tag-Nacht-Rhythmus», erklärt Walker. «Und als einfachste Massnahme in Bezug aufs Licht empfehle ich eine simple Stehleuchte mit hellem, kühlem Licht», sagt Walker. «Diese schaltet man ein, wenn man arbeitet, und wieder aus am Feierabend.» Das strukturiere den Tag und sorge für ausreichend aktivierendes Licht. Natürlich sei so die Arbeitsplatzbeleuchtung noch nicht perfekt, aber in Bezug auf unseren Biozyklus tut man so schon das Richtige.

 

Gezieltes Licht im Gesundheitswesen

Der Einfluss von Lichtstärke und die Lichttemperatur auf den Biorhythmus ist inzwischen gut erforscht und wird beispielsweise im Gesundheitswesen immer stärker beachtet: «In einem Spital zum Beispiel kann neben der medizinischen und pflegerischen Betreuung auch die Farb- und Lichtgestaltung einen erheblichen Einfluss auf Patientinnen und Patienten und natürlich auch auf das Betreuungspersonal haben», sagt Lichtspezialist Walker von EKZ Eltop. EKZ Eltop steht Bauherren als Spezialistin für Elektroinstallationen, ICT-Dienstleistungen und vielem mehr rund ums Thema Strom immer häufiger beratend zur Seite, wenn es um eine zielführende Lichtplanung bei Bauprojekten geht. «Wird in einem Spital Licht gezielt und klug eingesetzt, kann man die Medikation bis auf die Hälfte reduzieren.» Auch in Alters- und Pflegeeinrichtungen kann man mit gezielter Beleuchtung Gutes bewirken: So unterstützt kälteres Licht in einem Aufenthaltsraum tagsüber eine anregende und kommunikationsfördernde Atmosphäre, abends sorgt eine atmosphärische Lichtstimmung in den Wohnräumen für Ruhe, Behaglichkeit und anschliessend einen guten Schlaf.

Eine Stehleuchte fürs Homeoffice

Aber was bedeutet das nun für unser Büro zuhause? «Den Arbeitsplatz direkt am Fenster einrichten und Pausen mit einem Spaziergang bei Tageslicht helfen bei einem guten Tag-Nacht-Rhythmus», erklärt Walker. «Und als einfachste Massnahme in Bezug aufs Licht empfehle ich eine simple Stehleuchte mit hellem, kühlem Licht», sagt Walker. «Diese schaltet man ein, wenn man arbeitet, und wieder aus am Feierabend.» Das strukturiere den Tag und sorge für ausreichend aktivierendes Licht. Natürlich sei so die Arbeitsplatzbeleuchtung noch nicht perfekt, aber in Bezug auf unseren Biozyklus tut man so schon das Richtige.

 

Das Wichtigste zum Thema Licht

  • Das «richtige» Licht für unterschiedliche Aktivitäten wählen
  • Licht im blauen Farbspektrum während des Tages einsetzen; es aktiviert und erhöht die Konzentration
  • Blaues Licht am Abend bzw. in der Nacht hingegen vermeiden 
  • Der rote Spektralanteil sorgt für Behaglichkeit, gute Stimmung und einen guten Schlaf
  • Die Nutzung von Handy, Tablet und PCs am Abend möglichst reduzieren und wenn nicht anders möglich den Night-Shift-Modus mit Blaufilter aktivieren
  • Das «richtige» Licht für unterschiedliche Aktivitäten wählen
  • Licht im blauen Farbspektrum während des Tages einsetzen; es aktiviert und erhöht die Konzentration
  • Blaues Licht am Abend bzw. in der Nacht hingegen vermeiden 
  • Der rote Spektralanteil sorgt für Behaglichkeit, gute Stimmung und einen guten Schlaf
  • Die Nutzung von Handy, Tablet und PCs am Abend möglichst reduzieren und wenn nicht anders möglich den Night-Shift-Modus mit Blaufilter aktivieren

Stichwort HCL

Beim Human Centric Lighting (HCL) geht es darum, die «innere Uhr» des Menschen auch mit künstlichem Licht zu unterstützen. HCL ist ein Weg, um die natürlichen Veränderungen bei der Lichtintensität und Farbtemperatur in Innenräume zu bringen, indem künstliches Licht das Tageslicht nachahmt.

Beim Human Centric Lighting (HCL) geht es darum, die «innere Uhr» des Menschen auch mit künstlichem Licht zu unterstützen. HCL ist ein Weg, um die natürlichen Veränderungen bei der Lichtintensität und Farbtemperatur in Innenräume zu bringen, indem künstliches Licht das Tageslicht nachahmt.

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