«Wir müssen den Überkonsum korrigieren, den wir die vergangenen 50 Jahre aufgebaut haben» (1/2)

Der alleinige Ausbau erneuerbarer Energiequellen reicht für den Solarexperten Walter Sachs nicht aus. Er fordert eine grundlegende Auseinandersetzung mit unserem Lebensstil. Nur so sei ein verantwortlicher Umgang mit Ressourcen und eine nachhaltige Energiewelt erst möglich.

Luc Descombes
19. März 2023
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Foto: Norbert Egli - Walter Sachs ist diplomierter Ingenieur und Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie SSES

Über Walter Sachs

Walter Sachs ist diplomierter Ingenieur und Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie SSES, des Verbandes unabhängiger Energieerzeuger VESE und Geschäftsleitungsmitglied der Solar Campus GmbH. Er setzt sich ein für eine faire und nachhaltige Energieversorgung, die für alle tragbar ist. Dazu gehört für ihn auch eine grundlegende Auseinandersetzung mit unserem Konsumverhalten und Lebensstil.

Walter Sachs ist diplomierter Ingenieur und Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie SSES, des Verbandes unabhängiger Energieerzeuger VESE und Geschäftsleitungsmitglied der Solar Campus GmbH. Er setzt sich ein für eine faire und nachhaltige Energieversorgung, die für alle tragbar ist. Dazu gehört für ihn auch eine grundlegende Auseinandersetzung mit unserem Konsumverhalten und Lebensstil.

Herr Sachs, wie beurteilen Sie persönlich den Fortschritt der Schweiz in Richtung einer erneuerbaren Energiezukunft?

Ich finde es traurig, dass es immer zuerst Angst und Panik braucht, damit wir in Bewegung kommen. Und dann überborden wir. Das zeigen die dringlichen Gesetze, die aktuell aus dem Boden gestampft werden. Die sind gut gemeint, enthalten aber Denkfehler. Denn mit mehr Subventionen kann man auch nicht mehr zubauen, wenn Lieferketten überlastet sind. Zudem wird mir zu stark auf die 26 Prozent unseres Energieverbrauchs fokussiert, die die Elektrizität betreffen. Wir brauchen genauso eine Wärme- und eine Verkehrswende. Und in beiden Bereichen sehe ich aktuell eher Rückschritte als Fortschritte. Die Menschen tun sich immer noch schwer mit Kompromissen. Die Anforderungen für Neubauten sind meines Erachtens nicht so scharf wie sie sein müssten. Im Verkehr nimmt der CO2-Ausstoss immer noch  zu. Abgesehen vom Solarzubau, wo wir ausgelastet sind, sind wir also nicht auf Kurs.

Was braucht es jetzt?

In Deutschland gab es in den 80er-Jahren mit Klaus Töpfer einen visionären Umweltminister. Dank ihm ist der Rhein wieder sauber geworden, der Katalysator für Autos wurde eingeführt und Deutschland wurde führend in Abgas- und Abwasserreinigung. Was hat er getan? Er machte langfristige Vorgaben über 20 Jahre. Das ist untypisch für Politikerinnen oder Politiker. Genau das fehlt uns aber heute in der Schweizer Politik. Im Gegenteil. Wir beginnen sogar wieder mit der Diskussion, ob neue AKW doch was bringen würden, statt dass wir uns mit den wesentlichen Fragen auseinandersetzen.

Wir sind nur schon beim Brot früher mit einem Viertel des Energieverbrauchs ausgekommen

Die wären?

In einer Studie wurde kürzlich festgestellt, dass ein erst im Detailhandel fertig gebackenes Brötchen etwa viermal so viel Energie benötigt, wie wenn es der Bäcker vor Ort frisch backt. Wir sind also nur schon beim Brot früher mit einem Viertel des Energieverbrauchs ausgekommen. Und so besteht ein riesiges Optimierungspotenzial in allen Bereichen.

Wo besteht der grösste Handlungsbedarf?

Es braucht ein Gesamtkonzept. Das kann bedeuten, dass wir den Überkonsum korrigieren, den wir während der letzten 50 Jahre aufgebaut haben. In den 50er- bis 60er-Jahren benötigten wir pro Kopf nur ein Drittel der heutigen Energie . Die Leute hatten damals alles, was sie brauchten: Mobilität, Wärme, Kleider, Glück. Ich glaube, wir müssen unseren ausufernden Lebensstil zurückfahren. Die Schweiz kann das. Wir hatten früher ausgeklügelte Depotsysteme für die Kreislaufwirtschaft. Heute sammeln Detailhändler Plastikabfälle ein und rühmen sich damit wie nachhaltig sie sind. Wir haben einen ausgezeichneten ÖV, der langsam erodiert, weil weniger Postauto gefahren wird. Ich bin teilweise der Einzige, der Überland fährt. Und wir kannten Synergien – das Postauto brachte damals auch gleichzeitig die Briefe.

Herr Sachs, wie beurteilen Sie persönlich den Fortschritt der Schweiz in Richtung einer erneuerbaren Energiezukunft?

Ich finde es traurig, dass es immer zuerst Angst und Panik braucht, damit wir in Bewegung kommen. Und dann überborden wir. Das zeigen die dringlichen Gesetze, die aktuell aus dem Boden gestampft werden. Die sind gut gemeint, enthalten aber Denkfehler. Denn mit mehr Subventionen kann man auch nicht mehr zubauen, wenn Lieferketten überlastet sind. Zudem wird mir zu stark auf die 26 Prozent unseres Energieverbrauchs fokussiert, die die Elektrizität betreffen. Wir brauchen genauso eine Wärme- und eine Verkehrswende. Und in beiden Bereichen sehe ich aktuell eher Rückschritte als Fortschritte. Die Menschen tun sich immer noch schwer mit Kompromissen. Die Anforderungen für Neubauten sind meines Erachtens nicht so scharf wie sie sein müssten. Im Verkehr nimmt der CO2-Ausstoss immer noch  zu. Abgesehen vom Solarzubau, wo wir ausgelastet sind, sind wir also nicht auf Kurs.

Was braucht es jetzt?

In Deutschland gab es in den 80er-Jahren mit Klaus Töpfer einen visionären Umweltminister. Dank ihm ist der Rhein wieder sauber geworden, der Katalysator für Autos wurde eingeführt und Deutschland wurde führend in Abgas- und Abwasserreinigung. Was hat er getan? Er machte langfristige Vorgaben über 20 Jahre. Das ist untypisch für Politikerinnen oder Politiker. Genau das fehlt uns aber heute in der Schweizer Politik. Im Gegenteil. Wir beginnen sogar wieder mit der Diskussion, ob neue AKW doch was bringen würden, statt dass wir uns mit den wesentlichen Fragen auseinandersetzen.

Wir sind nur schon beim Brot früher mit einem Viertel des Energieverbrauchs ausgekommen

Die wären?

In einer Studie wurde kürzlich festgestellt, dass ein erst im Detailhandel fertig gebackenes Brötchen etwa viermal so viel Energie benötigt, wie wenn es der Bäcker vor Ort frisch backt. Wir sind also nur schon beim Brot früher mit einem Viertel des Energieverbrauchs ausgekommen. Und so besteht ein riesiges Optimierungspotenzial in allen Bereichen.

Wo besteht der grösste Handlungsbedarf?

Es braucht ein Gesamtkonzept. Das kann bedeuten, dass wir den Überkonsum korrigieren, den wir während der letzten 50 Jahre aufgebaut haben. In den 50er- bis 60er-Jahren benötigten wir pro Kopf nur ein Drittel der heutigen Energie . Die Leute hatten damals alles, was sie brauchten: Mobilität, Wärme, Kleider, Glück. Ich glaube, wir müssen unseren ausufernden Lebensstil zurückfahren. Die Schweiz kann das. Wir hatten früher ausgeklügelte Depotsysteme für die Kreislaufwirtschaft. Heute sammeln Detailhändler Plastikabfälle ein und rühmen sich damit wie nachhaltig sie sind. Wir haben einen ausgezeichneten ÖV, der langsam erodiert, weil weniger Postauto gefahren wird. Ich bin teilweise der Einzige, der Überland fährt. Und wir kannten Synergien – das Postauto brachte damals auch gleichzeitig die Briefe.

Bild von Walter Sachs auf der Strasse
Die Energiestrategie zielt ihm zu stark auf den Stromverbrauch: Walter Sachs
Foto: Norbert Egli

Gibt es dieses Konzept nicht mit der Energiestrategie 2050 des Bundesrats?

Die Energiestrategie zielt mir zu sehr auf den Stromverbrauch. Man müsste unsere Energiewelt gesamthaft betrachten und unseren Konsum ganz allgemein hinterfragen – frei von Partikularinteressen.

Im vergangenen Winter ist die Schweiz knapp um eine ernsthafte Strommangellage herumgekommen. Gibt es dafür, neben den geostrategischen Verwerfungen, ihrer Meinung nach noch weitere Gründe?

Gambling. Spekulanten wie man sie auch aus dem Bereich der Rohstoffe oder im Nahrungsmittelbereich kennt. Sie treiben die Preise künstlich in die Höhe. Sicher ist auch das Design des Strommarktes mit dafür verantwortlich. Kürzlich hat mir ein persönlicher Kontakt aus der Strombranche bestätigt, dass es durchaus vorkommen könne, dass Produzenten sich untereinander absprechen und ein preisgünstiges Kraftwerk dann nicht hochfahren. Dies, damit man dann doch noch das teurere Gaskraftwerk nutzen kann, um die letzten Kilowattstunden zu liefern. So können die Preise, die für alle Produzenten gelten, künstlich hochgetrieben werden. Diese sogenannte «Merit-Order», auf der die Preisbildung für Strom beruht, ist für mich darum grundsätzlich ein Fehler.

Solarstrom ist  heute eine der günstigsten Energieversorgungsformen

Aber die Merit-Order müsste ja in ihrem Interesse sein. Dadurch bekommen Solarstromproduzenten wesentlich höhere Preise für ihren Strom.

Wenn ich ein Lobbyist wäre für Solaranlagen, wäre das zutreffend. Bei der SSES setze ich mich für eine nachhaltige Energieversorgung ein, die zwischen Konsumenten und Produzenten ausgleicht. Nicht jeder hat ein Dach, um selbst Solarstrom zu produzieren. Dann soll man auch nicht benachteiligt werden. Momentan findet eine Marktverzerrung statt und es herrschen ungleichlange Spiesse; Solarstrom ist bereits heute eine der günstigsten Energieversorgungsformen, wird aber nicht so in der öffentlichen Debatte platziert.

Wie müsste man die Rückliefertarife gestalten, um Solarstromproduzentinnen und -produzenten fair für ihren Strom zu vergüten?

Solaranlagen haben hohe Investitionskosten, dafür praktische keine Betriebskosten und vor allem keine Brennstoffkosten. Ausfälle von Wechselrichtern und kaputte Panels kann man versichern. Das heisst, man kann Solaranlagen durchkalkulieren. Wenn ich weiss, wieviel ich für meinen Strom bekomme, dann weiss ich, wie lange die Amortisationsdauer ist. Weil aber die Rückliefertarife heute von jedem Elektrizitätswerk individuell festgelegt werden und vor allem nicht langfristig stabil bleiben, haben wir keine Investitionssicherheit. Lösbar wäre dies mit dem von der SSES vorgeschlagenen «Fix- und Flex-Modell»: Mit Inbetriebnahme einer Anlage würde sich ein Produzent einmalig entscheiden: will er den Solarstrom über ein fixes Preismodell zu Gestehungskosten in die Grundversorgung einspeisen oder sich dem freien Markt aussetzen? Beim Entscheid für die fixe Vergütung wäre der Strompreis stabil – beispielsweise bei 9 Rappen pro Kilowattstunde. Wenn das so feststeht über die nächsten 20 Jahre, können Solarteure Leute einstellen und der Ausbau beginnt. Bei der flexiblen Vergütung würde der Produzent entsprechend der aktuellen Preise vergütet werden. In diesem Fall darf man dann aber auch nicht die Hand aufmachen, wenn die Preise tief sind.

Warum können wir nicht sagen: Menschen sind Menschen. Sie sollen alle faire Arbeitsbedingungen haben, egal wo sie wohnen

Mitunter soll die Auslandabhängigkeit in der Stromversorgung ja durch den Ausbau der Solarenergie reduziert werden. Solarpanelen werden aber grösstenteils in China hergestellt. Was sagen Sie dazu?

Das ist selbstverschuldetes Leid. Die Schweiz und ihre Nachbarländer hatten sehr viele Solarproduktionsfirmen. Die sind alle weg. Die Politik hat es nicht geschafft, unsere Industrie zu stabilisieren. Ein ehemaliger Hersteller von Solarglas in Europa hat mir berichtet, dass chinesische Produzenten die Hersteller hierzulande lange aufkauften und dann geschlossen haben. Oder Produkte einfach zu Preisen herstellen, mit denen wir hier nicht mithalten können. Hier sehe ich Verbesserungspotential.

Was könnte man hier verbessern?

Warum können wir nicht sagen: Menschen sind Menschen. Sie sollen alle faire Arbeitsbedingungen haben, egal wo sie wohnen. Das könnte man an der Grenze z.B. via Importgesetze durchsetzen und sicherstellen, dass nur Produkte ins Land kommen, bei deren Produktion unsere Standards für ein würdiges Leben und eine saubere Umwelt respektiert wurden. Solange dies nicht der Fall ist, wird irgendein Land auf der Erde immer wesentlich preiswerter produzieren können als wir es tun, denn dort sind die externen Kosten nicht miteinberechnet. Die Politik dagegen versucht mit massiven Subventionen gegenzusteuern und Fabriken aufzubauen. Aber auch da erkennt man das kurzfristige Denken. Hätte man vor zwanzig Jahren langfristig gedacht, dann hätten wir das Problem jetzt nicht.

Gibt es dieses Konzept nicht mit der Energiestrategie 2050 des Bundesrats?

Die Energiestrategie zielt mir zu sehr auf den Stromverbrauch. Man müsste unsere Energiewelt gesamthaft betrachten und unseren Konsum ganz allgemein hinterfragen – frei von Partikularinteressen.

Im vergangenen Winter ist die Schweiz knapp um eine ernsthafte Strommangellage herumgekommen. Gibt es dafür, neben den geostrategischen Verwerfungen, ihrer Meinung nach noch weitere Gründe?

Gambling. Spekulanten wie man sie auch aus dem Bereich der Rohstoffe oder im Nahrungsmittelbereich kennt. Sie treiben die Preise künstlich in die Höhe. Sicher ist auch das Design des Strommarktes mit dafür verantwortlich. Kürzlich hat mir ein persönlicher Kontakt aus der Strombranche bestätigt, dass es durchaus vorkommen könne, dass Produzenten sich untereinander absprechen und ein preisgünstiges Kraftwerk dann nicht hochfahren. Dies, damit man dann doch noch das teurere Gaskraftwerk nutzen kann, um die letzten Kilowattstunden zu liefern. So können die Preise, die für alle Produzenten gelten, künstlich hochgetrieben werden. Diese sogenannte «Merit-Order», auf der die Preisbildung für Strom beruht, ist für mich darum grundsätzlich ein Fehler.

Solarstrom ist  heute eine der günstigsten Energieversorgungsformen

Aber die Merit-Order müsste ja in ihrem Interesse sein. Dadurch bekommen Solarstromproduzenten wesentlich höhere Preise für ihren Strom.

Wenn ich ein Lobbyist wäre für Solaranlagen, wäre das zutreffend. Bei der SSES setze ich mich für eine nachhaltige Energieversorgung ein, die zwischen Konsumenten und Produzenten ausgleicht. Nicht jeder hat ein Dach, um selbst Solarstrom zu produzieren. Dann soll man auch nicht benachteiligt werden. Momentan findet eine Marktverzerrung statt und es herrschen ungleichlange Spiesse; Solarstrom ist bereits heute eine der günstigsten Energieversorgungsformen, wird aber nicht so in der öffentlichen Debatte platziert.

Wie müsste man die Rückliefertarife gestalten, um Solarstromproduzentinnen und -produzenten fair für ihren Strom zu vergüten?

Solaranlagen haben hohe Investitionskosten, dafür praktische keine Betriebskosten und vor allem keine Brennstoffkosten. Ausfälle von Wechselrichtern und kaputte Panels kann man versichern. Das heisst, man kann Solaranlagen durchkalkulieren. Wenn ich weiss, wieviel ich für meinen Strom bekomme, dann weiss ich, wie lange die Amortisationsdauer ist. Weil aber die Rückliefertarife heute von jedem Elektrizitätswerk individuell festgelegt werden und vor allem nicht langfristig stabil bleiben, haben wir keine Investitionssicherheit. Lösbar wäre dies mit dem von der SSES vorgeschlagenen «Fix- und Flex-Modell»: Mit Inbetriebnahme einer Anlage würde sich ein Produzent einmalig entscheiden: will er den Solarstrom über ein fixes Preismodell zu Gestehungskosten in die Grundversorgung einspeisen oder sich dem freien Markt aussetzen? Beim Entscheid für die fixe Vergütung wäre der Strompreis stabil – beispielsweise bei 9 Rappen pro Kilowattstunde. Wenn das so feststeht über die nächsten 20 Jahre, können Solarteure Leute einstellen und der Ausbau beginnt. Bei der flexiblen Vergütung würde der Produzent entsprechend der aktuellen Preise vergütet werden. In diesem Fall darf man dann aber auch nicht die Hand aufmachen, wenn die Preise tief sind.

Warum können wir nicht sagen: Menschen sind Menschen. Sie sollen alle faire Arbeitsbedingungen haben, egal wo sie wohnen

Mitunter soll die Auslandabhängigkeit in der Stromversorgung ja durch den Ausbau der Solarenergie reduziert werden. Solarpanelen werden aber grösstenteils in China hergestellt. Was sagen Sie dazu?

Das ist selbstverschuldetes Leid. Die Schweiz und ihre Nachbarländer hatten sehr viele Solarproduktionsfirmen. Die sind alle weg. Die Politik hat es nicht geschafft, unsere Industrie zu stabilisieren. Ein ehemaliger Hersteller von Solarglas in Europa hat mir berichtet, dass chinesische Produzenten die Hersteller hierzulande lange aufkauften und dann geschlossen haben. Oder Produkte einfach zu Preisen herstellen, mit denen wir hier nicht mithalten können. Hier sehe ich Verbesserungspotential.

Was könnte man hier verbessern?

Warum können wir nicht sagen: Menschen sind Menschen. Sie sollen alle faire Arbeitsbedingungen haben, egal wo sie wohnen. Das könnte man an der Grenze z.B. via Importgesetze durchsetzen und sicherstellen, dass nur Produkte ins Land kommen, bei deren Produktion unsere Standards für ein würdiges Leben und eine saubere Umwelt respektiert wurden. Solange dies nicht der Fall ist, wird irgendein Land auf der Erde immer wesentlich preiswerter produzieren können als wir es tun, denn dort sind die externen Kosten nicht miteinberechnet. Die Politik dagegen versucht mit massiven Subventionen gegenzusteuern und Fabriken aufzubauen. Aber auch da erkennt man das kurzfristige Denken. Hätte man vor zwanzig Jahren langfristig gedacht, dann hätten wir das Problem jetzt nicht.

Zum zweiten Teil des Interviews