«Das HHKW Aubrugg hat bereits 570'000 Tonnen CO₂ eingespart» (2/2)

Das Holzheizkraftwerk Aubrugg generiert zunächst mittels einer Kondensationsturbine Strom. Erst die dabei entstehende Abwärme wird in einen Wärmeverbund eingespeist. Sie sorgt für warme Wohnungen während kalten Zürcher Wintern.

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FOTOS: Severin Jakob - Ein Blick in den über 30 Meter hohen Holzheizkessel: Hier werden die Holzschnitzel verbrannt. Es entstehen Temperaturen von bis zu 800 Grad Celsius. Mit der Wärme wird Wasserdampf erhitzt und ein Druck von 80 bar erzeugt. Damit wird dann eine Kondensationsturbine angetrieben, die Strom erzeugt. Erst die dabei entstehende Abwärme wird dann ins Fernwärmenetz eingespeist.
Zum ersten Teil der Reportage

Im Holzlager des HHWK Aubrugg werden jährlich 70'000 Tonnen Energieholz für die Verbrennung zwischengelagert. Der Brennofen verschlingt durchschnittlich circa 15 Tonnen des regenerativen Brennstoffs pro Stunde. 

Im Holzlager des HHWK Aubrugg werden jährlich 70'000 Tonnen Energieholz für die Verbrennung zwischengelagert. Der Brennofen verschlingt durchschnittlich circa 15 Tonnen des regenerativen Brennstoffs pro Stunde. 

Bilder-Slider: Kondensationsturbine
Im türkisenen Häuschen befindet sich die 11-MW-Kondensationsturbine mit der in Aubrugg...
...Strom für 10'000 Zürcher Haushalte produziert wird. Die Abwärme der Stromproduktion versorgt 21'000 Haushalte in der Heizsaison mit Wärme.

Smarter Verbrennungsprozess, clevere Abfallverwertung

Im Heizkessel lodern die Holzschnitzel nicht etwa einfach vor sich hin. Die Verbrennung wurde durch das sogenannte Wirbelschichtverfahren optimiert. Eine Feuerungs-Technik, bei der dem Brennholz Quarzsand beigemischt wird. Dies führt dazu, dass die Holzschnitzel im 30 Meter hohen Brennofen derart verwirbelt werden, dass eine optimale Verbrennung stattfinden kann. Es entsteht wenig Russ und das Holz wird komplett verbrannt. Die dabei entstehende Asche kann darüber hinaus weiterverwendet werden. 

Smarter Verbrennungsprozess, clevere Abfallverwertung

Im Heizkessel lodern die Holzschnitzel nicht etwa einfach vor sich hin. Die Verbrennung wurde durch das sogenannte Wirbelschichtverfahren optimiert. Eine Feuerungs-Technik, bei der dem Brennholz Quarzsand beigemischt wird. Dies führt dazu, dass die Holzschnitzel im 30 Meter hohen Brennofen derart verwirbelt werden, dass eine optimale Verbrennung stattfinden kann. Es entsteht wenig Russ und das Holz wird komplett verbrannt. Die dabei entstehende Asche kann darüber hinaus weiterverwendet werden. 

Bilder-Slider: Eindrücklicher Brutalismus
Der brutalistische Baustil des HHKW Aubruggs erinnert mancherorts an die Machtzentralen grimmiger Bösewichte aus frühen James-Bond-Filmen der 60er- und 70er-Jahre. Ein architektonischer Leckerbissen.
Ventile, Aluminiumrohre und Druckanzeigen: Auch die Einrichtung böte eine ideale Kulisse für einen James-Bond-Film.
Links erkennt man einen Teil des 30 Meter hohen Holzheizofens. Trotz Aluminium-Verschalung ist es hier angenehm warm.
Ein Wärmeverbund auch in Ihrer Gemeinde? Jetzt abklären.

Mit der Wärme, die durch die Verbrennung der Holzschnitzel entsteht, wird Wasserdampf erhitzt und im Röhrensystem auf einen Druck von 80 bar gebracht. 

Erst Strom, dann Wärme

Der Wasserdampf treibt eine 11-MW-Kondensationsturbine an, welche den Strom für insgesamt 10'000 Haushalte erzeugt. Dieser wird anschliessend ins Stromnetz von EKZ eingespeist. Mit der Abwärme, die bei der Stromproduktion entsteht, wird dann das Fernwärmenetz gespeist.

Mit der Wärme, die durch die Verbrennung der Holzschnitzel entsteht, wird Wasserdampf erhitzt und im Röhrensystem auf einen Druck von 80 bar gebracht. 

Erst Strom, dann Wärme

Der Wasserdampf treibt eine 11-MW-Kondensationsturbine an, welche den Strom für insgesamt 10'000 Haushalte erzeugt. Dieser wird anschliessend ins Stromnetz von EKZ eingespeist. Mit der Abwärme, die bei der Stromproduktion entsteht, wird dann das Fernwärmenetz gespeist.

Bilder-Slider: Asche für die Zement-Industrie
Einzig Asche und Sand zeugen von der Verbrennung der Holzschnitzel.
Der Aschesand wird regelmässig von einem Betonproduzenten abgeholt, der ihn als Zementersatz nutzt. Durch dieses Vorgehen kann erneut CO₂ in der Betonproduktion eingespart werden.

Asche als Teilersatz für Zement

Das Wirbelschichtverfahren führt zu einer idealen Verbrennung des Holzes bei minimaler Russbelastung. Es hinterlässt einen reinen Mix aus Asche und Sand, der in der Betonindustrie Anwendung findet als Teilersatz für Zement. Der Aschesand hat bessere Betoneigenschaften als Zement und spart zudem erneut CO₂ ein. Das verbessert die Umweltbilanz des Kraftwerks weiter.

Asche als Teilersatz für Zement

Das Wirbelschichtverfahren führt zu einer idealen Verbrennung des Holzes bei minimaler Russbelastung. Es hinterlässt einen reinen Mix aus Asche und Sand, der in der Betonindustrie Anwendung findet als Teilersatz für Zement. Der Aschesand hat bessere Betoneigenschaften als Zement und spart zudem erneut CO₂ ein. Das verbessert die Umweltbilanz des Kraftwerks weiter.

Bilder-Slider: Asche entlastet die Umwelt zusätzlich
Der Aschesand wird unter anderem in diesem Behälter gelagert und in der Regel einmal pro Woche von einem Lastwagen abgeholt.
Dank der Verwendung dieser Verbrennungsabfälle muss weniger Zement produziert werden, was die Umwelt entlastet.

Die Zukunft des HHKW Aubrugg

Das Wärmekraftwerk in Aubrugg ist bereits in der heutigen Form unverzichtbar für die Energieversorgung der Stadt Zürich. Doch in Zukunft wird sein Beitrag noch bedeutender. Rüdiger Marks geht angesichts der aktuellen energiepolitischen Entwicklungen davon aus, dass unsere Gesellschaft auch zukünftig auf umweltfreundliche Holzenergie nicht verzichten wird. Im Gegenteil, um die energiepolitischen Ziele der Stadt Zürich zu erreichen, werde der Bedarf nach CO₂-neutraler Wärme und ökologischem Strom weiter steigen.

Ein weiterer Holzheizkessel ist bereits in Planung

«Die Stadt Zürich realisiert darum derzeit den Ausbau des Fernwärmenetzes, welches mittelfristig gänzlich fossilfrei versorgt werden soll,» so Marks.

Die Zukunft des HHKW Aubrugg

Das Wärmekraftwerk in Aubrugg ist bereits in der heutigen Form unverzichtbar für die Energieversorgung der Stadt Zürich. Doch in Zukunft wird sein Beitrag noch bedeutender. Rüdiger Marks geht angesichts der aktuellen energiepolitischen Entwicklungen davon aus, dass unsere Gesellschaft auch zukünftig auf umweltfreundliche Holzenergie nicht verzichten wird. Im Gegenteil, um die energiepolitischen Ziele der Stadt Zürich zu erreichen, werde der Bedarf nach CO₂-neutraler Wärme und ökologischem Strom weiter steigen.

Ein weiterer Holzheizkessel ist bereits in Planung

«Die Stadt Zürich realisiert darum derzeit den Ausbau des Fernwärmenetzes, welches mittelfristig gänzlich fossilfrei versorgt werden soll,» so Marks.

Rüdiger Marks plant bereits den Ausbau des HHKW Aubrugg um einen weiteren Heizkessel. Dieser soll in circa drei Jahren den Betrieb aufnehmen.

Die HHKW Aubrugg AG werde deshalb in Zukunft einen noch wichtigeren Beitrag leisten, um die Treibhausgasemissionen insgesamt zu reduzieren. «Um dies ermöglichen zu können, diskutieren wir zurzeit den Einsatz eines weiteren Holzheizkessels.» Wenn alles gut läuft, werde dieser voraussichtlich in drei Jahren in Betrieb gehen können.

Die HHKW Aubrugg AG werde deshalb in Zukunft einen noch wichtigeren Beitrag leisten, um die Treibhausgasemissionen insgesamt zu reduzieren. «Um dies ermöglichen zu können, diskutieren wir zurzeit den Einsatz eines weiteren Holzheizkessels.» Wenn alles gut läuft, werde dieser voraussichtlich in drei Jahren in Betrieb gehen können.

Wahrzeichen Wallisellens: Der Kamin des HHKW Aubrugg
Durch das Wirbelschichtfeuerung-Verfahren wird eine effiziente Verbrennung des Energieholzes erreicht. Das trägt zu einer geringen Schadstoffbelastung bei, die man dem Kamin-Auswurf auch ansieht.
Vom Dach des HHKW Aubrugg eröffnet sich der Blick auf Wallisellen und die Autobahn.
Zum ersten Teil der Reportage Zum HHKW Aubrugg Ist ein Wärmeverbund auch in Ihrer Gemeinde möglich?