Energie aus dem Fernwärmenetz
Die Abwärme der Lonza Werke in Visp wird über ein Hochtemperatur-Fernwärmenetz als Heizenergie für das örtliche Spital sowie städtische Verwaltungsgebäude genutzt. Die Rücklauftemperatur in diesem Fernwärmenetz ist immer noch genug hoch, um damit sechs Doppelmehrfamilienhäuser mit Wärme zu versorgen. Denn im Winter liegt die Rücklauftemperatur bei rund 40 °C, im Sommer bei etwa 70 °C.
Neben der Planung, der Finanzierung und dem Bau ist EKZ auch für den Betrieb der Anlage verantwortlich. Dank Fernüberwachung und 24-Stunden-Pikettdienst wird der reibungslose Betrieb des Wärmeverbunds sichergestellt.
Komfortable Lösung
Das bestehende Fernwärmenetz der Lonza Werke wurde durch eine zusätzliche zweite Schlaufe ergänzt. In diesem Niedertemperaturnetz wird die Wärmeenergie weitergeleitet zur Überbauung «Weidlösser». Angeschlossen sind das Heizungs- und das Brauchwarmwassersystem der sechs Doppelmehrfamilienhäuser. Eine besondere Herausforderung in der Planung der Anlage bestand darin, die Vorlauftemperatur so weit zu optimieren, dass auf zentrale Wärmepumpen verzichtet werden konnte. Das ist nicht nur kostengünstiger für die Kunden, auch energetisch ist es eine komfortablere Lösung.
Wärmepumpe nur im Winter
Die Heizungsanlage kommt so mit einem einfachen Plattentauscher aus, der die Wärme direkt an die Bodenheizungen übergibt. Im Winter kommen für das Aufwärmen des Brauchwarmwassers dezentrale Wärmepumpen zum Einsatz, welche das Wasser auf die erforderlichen 60 °C erwärmen. Im Sommer hingegen ist der Wärmepumpenbetrieb wegen des hohen Temperaturniveaus (70 °C) nicht erforderlich. Ein Plattentauscher reicht für das Aufbereiten des Brauchwarmwassers aus. Vom Niedertemperaturnetz in Visp profitieren nicht nur die Bewohner der Überbauung, sondern auch die Lonza Werke. Denn durch den zusätzlichen Wärmeverbund wird die rückgeführte Wärme um 10 °C reduziert, was Energie für die aktive Kühlung einspart.